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Channel: Migration, Wechselwirkungen Verpackungen/Lebensmittel + Sensorik | Flexpackwissen
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Inno-Meeting Europe in progress

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Wir haben gefragt und Sie haben geantwortet: Mit überraschender Mehrheit haben Sie für ein europäisches Inno-Meeting abgestimmt. Noch ist die Beteiligung an der Umfrage nicht repräsentativ,  doch der Trend ist klar. Es soll und wird kommen.

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Auch der Name steht fest: Inno-Meeting Europe. Und der Name ist Programm! Wir werden exakt das deutschsprachige Erfolgskonzept in englischer Sprache in Berlin anbieten.

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Die Mehrheit hat sich für einen Termin im September bzw. November entschieden, was wir im kommenden Jahr nicht mehr realisieren können. Deshalb werden wir im September 2018 die 6. Europäische Standbeutel-Tagung in Berlin durchführen und erst 2019 mit dem Inno-Meeting Europe starten. Die genauen Termine geben wir rechtzeitig auf unserer Webseite und in unserem Newsletter bekannt. Und – das deutschsprachige Inno-Meeting bleibt.

Wir freuen uns, wenn auch Sie Ihre Stimme noch abgeben möchten.  Das dürfen Sie hier gern tun: https://de.surveymonkey.com/r/Q5KXRKN


Checkliste zur Konformitätsarbeit zum Download verfügbar

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Heike Schwertke hat eine Checkliste zur Erstellung von Konformitätsarbeit zur Verfügung gestellt. Hier finden Sie den Link zum Download. Die vollständige Beschreibung lautet: Checkliste für die Erstellung und Bewertung von Konformitätserklärungen von Zwischenmaterialien aus Kunststoff und fertigen Materialien und Gegenständen.

Stefan Busse über Differenzierung und Standardisierung

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Herr Dr. Stefan Busse ist Diplom-Chemiker und seit 17 Jahren für Siegwerk Druckfarben AG & Co. KGaA in Siegburg tätig. Als Regionaldirektor für Anwendungstechnik ist er für den Geschäftsbereich Flexible Verpackungen EMEA verantwortlich.
Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind strahlenhärtende und wasserbasierte Farbsysteme im Bereich der flexiblen Verpackung und lösemittelbasierte Systeme für den Tief- und Flexodruck.

Ihr Thema gehört zu einer Reihe verschiedener Blickwinkel auf den Fokus, den Innoform dieses Jahr gesetzt hat:  Veredelung. Was ist Ihre Kernaussage, bezogen auf diesen Themenkomplex?
Als Alternative zur Standardisierung kann eine differenzierende Veredlung zum unternehmerischen Erfolg beitragen.

Sie referieren über „Differenzierung oder Standardisierung – wie Druckfarbenkonzepte beides unterstützen können“. Was bewegt Sie besonders in diesem Zusammenhang?
Die Herausforderung, mit jedem einzelnen Kunden zusammen die beste Lösung zu erarbeiten.

Ist Differenzierung grundsätzlich mit steigenden Kosten und Standardisierung mit Kosteneinsparung gleichzusetzen oder gibt es auch Ausnahmen?
Gute Ideen im Design müssen nicht teuer sein. Darüber hinaus spielen mittelfristig Investitionen in günstigere Druckverfahren eine Rolle.

Wo sehen Sie für die Verpackungsdrucker momentan besonderen Handlungsbedarf?
Unabhängig von Standardisierung oder Differenzierung muss jeweils ein Optimum in der Effizienz der jeweiligen Prozesse erarbeitet werden.

Innoform ist bekannt für technisch orientierte Tagungen. Besucher sind in der Regel Fachleute aus der Branche, ihren Kunden und Lieferanten. Was erwarten Sie persönlich von der Zuhörerschaft?
Fragen zur Rolle der Druckfarben, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Konferenzen zum Thema Verpackungsdruck erfreuen sich größerer Beliebtheit als noch vor einigen Jahren. Woher kommt Ihrer Meinung nach dieses gesteigerte Interesse an Wissen und auch Kontakten?
Wissen, d. h. das Verständnis von technischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen bei der Fertigung von Verpackungsmaterial, ist sicherlich noch entscheidender, um im steigenden, internationalen Wettbewerb langfristig erfolgreich zu bleiben.

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach das Zusammenwachsen von verschiedenen Druckverfahren – nicht nur in einem Unternehmen oder einer Marke – sondern sogar in einer Maschine?
Zur Erreichung des Optimums im Spannungsfeld aus Diversifizierung bei möglichst geringen Kosten werden hybride Druckverfahren weiter an Bedeutung zunehmen.

Wie schätzen Sie auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) die Zukunftschancen für den Verpackungsdruck im Vergleich zu anderen Druckbereichen ein und warum?
Bei einer 1, da ansprechende und bezüglich der Gebrauchseigenschaften hochwertige Verpackungen über den Erfolg der Markenartikler entscheiden.

Unsere Teilnehmer möchten die Referenten auch gern persönlich besser kennenlernen. Deshalb eine persönliche Frage: Wofür begeistern Sie sich neben Ihren beruflichen Aufgaben besonders?
Winterurlaub in den Bergen und Sommerurlaub am Meer.

 

Innoform Testservice sucht Verstärkung

EU veröffentlicht Kunststoff Strategie

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Die Kunststoff-Strategie, mit der die EU-Kommission das Recycling und die Nachfrage nach Sekundärkunststoffen fördern und damit vor allem die Einträge von Kunststoffabfällen in die Weltmeere eindämmen will, ist Brand aktuell und wird heiß diskutiert. Bis zum Jahr 2030 sollen alle Kunststoffverpackungen recycelfähig oder mehrmals verwendbar sein. Das ist eine der zentralen Forderungen der EU.

Details zu diesem Themenkomplex gibt es beim 16. Inno-Meeting 2018 http://im.innoform.de

und unter: http://ec.europa.eu/environment/waste/plastic_waste.htm

Mineralöbestandteile in Lebensmitteln – Fragen und Antworten

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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 12. Dezember 2017 seine Stellungnahme zu Mineralöbestandteilen aktualisiert und eine Einschätzung vorgenommen, ob von Mineralölbestandteilen in Lebensmitteln ein gesundheitliches Risiko ausgeht.

Der Übergang von Mineralölbestandteilen aus recycelten Kartons auf Lebensmittel ist möglich und zu erwarten, da für die Herstellung unter anderem bedrucktes Altpapier verwendet wird, das Mineralölbestandteile aus Zeitungsdruckfarben enthalten kann. Der Übergang dieser Substanzen wurde bisher insbesondere bei trockenen Lebensmitteln mit großer Oberfläche, beispielsweise Reis oder Gries, nachgewiesen.

Die Verunreinigung von Lebensmitteln mit Mineralölbestandteilen aus Verpackungen ist unerwünscht.

Hier hat das BfR häufig gestellte Fragen und Antworten zu Mineralölbestandteilen zusammengefassst, die aus Verpackungen in Lebensmittel übergehen können, zusammengefasst.

 

Angepasste Verodnung (EU) 2018/213 über Verwendung von Bisphenol A in Lacken und Beschichtungen

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Verordnung (EU) 2018/213 der Kommission vom 12. Februar 2018 über die Verwendung von Bisphenol A in Lacken und Beschichtungen, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, und zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 hinsichtlich der Verwendung dieses Stoffes in Lebensmittelkontaktmaterialien aus Kunststoff (Text von Bedeutung für den EWR.) 

Der Stoff 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (CAS-Nr. 0000080-05-7), gemeinhin bekannt als Bisphenol A (BPA), wird für die Herstellung einiger Materialien und Gegenstände verwendet, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, etwa Polycarbonate und Epoxidharze, die in Lacken und Beschichtungen eingesetzt werden. BPA kann von dem Material oder Gegenstand, mit dem das Lebensmittel in Berührung ist, in das Lebensmittel übergehen, so dass es zu einer BPA-Exposition der Verbraucherinnen und Verbraucher kommt, die solche Lebensmittel verzehren.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit veröffentlichte 2014 ein Gutachten, nach dem der gegenwärtige SML für Materialien und Gegenstände aus Kunststoff an den neuen t-TDI-Wert (Temporary Tolarable Daily Intake) von 4 µg/kg Körpergewicht pro Tag angepasst werden soll.

Auf der Grundlage des t-TDI-Wertes, des Allokationsfaktors und der Expositionsannahme wurde daher für Materialien und Gegenstände aus Kunststoff ein SML von 0,05 mg BPA je Kilogramm Lebensmittel (mg/kg) festgelegt.

Außer in Lebensmittelkontaktmaterialien aus Kunststoff wird BPA in beträchtlichem Umfang in Epoxidharzen für Lacke und Beschichtungen verwendet, insbesondere für die Aufbringung auf die Innenflächen von Lebensmittelkonserven. Um das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes und ein hohes Schutzniveau für die menschliche Gesundheit sicherzustellen, wird der für BPA in Kunststoffmaterialien und -gegenständen festgelegte SML auch für Lacke und Beschichtungen auf Materialien und Gegenständen gelten, wenn diese Lacke bzw. Beschichtungen mit BPA hergestellt worden sind.

Die Verordnung gilt ab dem 6. September 2018. Lackierte oder beschichtete Materialien und Gegenstände sowie Materialien und Gegenstände aus Kunststoff, die vor dem 6. September 2018 rechtmäßig in Verkehr gebracht wurden, dürfen bis zum Abbau der Bestände in Verkehr bleiben.

Den vollständigen Verordnungstext finden Sie hier: http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32018R0213&from=DE

Innoform moderiert beim INKday 2018

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Siegwerk Druckfarben bietet schon lange den INKday für die fundierte, technische Kundeninformation und den fachlichen Austausch an. In diesem Jahr moderiert Karsten Schröder das Treffen der Druckexperten mit dem Schwerpunkt Verpackungsdruck in Siegburg am 8. März 2018. Anmeldungen sind hier noch möglich: http://www.inkday.com/de .


Presseschau: Deutschland versinkt im Verpackungsmüll

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„Deutschland versinkt im Plastikmüll“

In den ersten Monaten des Jahres ging eine Nachricht quer durch den deutschen Blätterwald: China macht ernst mit dem angekündigten Importstopp für Kunststoffabfälle, für die meistens jedenfalls. Davon ist auch Deutschland betroffen, wenn auch nicht ganz so massiv wie andere, die weniger inländische Verwertungskapazitäten zur Verfügung haben. Die deutsche Recyclingbranche kann dem Importverbot sogar etwas Positives abgewinnen, können sie sich nun doch angesichts des großen Angebots die besten Altkunststoffqualitäten aussuchen. Insofern führte das chinesische Importverbot auch in der Presse zu einer grundsätzlicheren Auseinandersetzung mit unserem Recyclingsystem, allerdings mit einigen Unterschieden zwischen Publikums- und Fachpresse.

 

Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), von der auch der Titel „Deutschland versinkt im Plastikmüll“ stammt, geht es um „gewaltige Mengen“. Ein Viertel des in Deutschland jedes Jahr in Haushalten, Gewerbe und Industrie anfallenden Plastikabfalls sei exportiert worden, davon die Hälfte nach China und Hongkong. Nun werde das Überangebot in Deutschland weiter wachsen „mit entsprechenden Folgen für Preise und Kosten“. Handel und Industrie befürchteten schon höhere Lizenzentgelte bei den dualen Systemen zahlen zu müssen, weil mit dem chinesischen Abnehmermarkt ein wichtiger Finanzierungsbaustein für das Recyclingsystem wegbreche. Laut FAZ waren Anfang des Jahres schon Verwerfungen auf dem Markt spürbar, die Systembetreiber hätten gerade für „Folien und andere weniger attraktive Produkte“ hohe Preisnachlässe oder gar Zuzahlungen an die Recyclingbetriebe in Kauf nehmen müssen. Das sei zwar zunächst positiv für die Recyclingunternehmen, doch stelle sich am Ende die Frage, wohin mit den Recyclingprodukten. Zum Überangebot an Eingangsmaterialien kommen noch die steigenden Recyclingquoten ab nächstem Jahr. „Wenn wir nicht wollen, dass daraus nichts als Parkbänke oder Ähnliches werden, wird die Politik aktiv werden müssen. Man wird den Einsatz von Recyclingmaterial befördern müssen“, wird Peter Kurth, Chef des Entsorgerverbands BDE, unter anderem in der FAZ und in der Süddeutschen Zeitung zitiert. Laut der Süddeutschen gingen auch deutlich mehr Mengen nach China, nämlich über die Hälfte der in Deutschland anfallenden Kunststoffabfälle. Doch dies scheint unwahrscheinlich, glaubt man jedenfalls den Angaben in dem renommierten Fachblatt Euwid Recycling und Entsorgung, das sich auf Aussagen von Fachleuten beruft. Demnach gingen im Jahr 2016 insgesamt 767.000 Tonnen Kunststoffabfälle von Deutschland nach China und Hongkong, überwiegend aus Gewerbe und Industrie, wie z.B. Gewerbefolien, Produktionsabfälle, Hartkunststoffe und Big Bags. Im Rahmen der dualen Systeme gesammelte Kunststoffabfälle seien zu 90 Prozent in Deutschland verwertet worden. Nach China seien davon nach Expertenschätzungen rund 20.000 Tonnen gegangen.

 

Während die Publikumspresse in Richtung „Müllnotstand“ dramatisiert, finden sich in der Fachpresse eher Hinweise auf den Preisverfall für Kunststoffabfälle und die Konsequenzen, die Branchenvertreter fordern. Wie etwa das Fachmagazin Kunststoffe, das Experten vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) zitiert, die ein grundsätzliches Umdenken einfordern. „Es müsse deshalb so schnell wie möglich der Fokus daraufgelegt werden, dass schon bei der Produkt- oder Verpackungsentwicklung die Recyclingfähigkeit berücksichtigt wird“, schreibt Kunststoffe mit Verweis auf den bvse-Kunststoffexperten Thomas Probst. Darüber hinaus müsse die seit Jahren sträflich vernachlässigte Verbraucherkommunikation gestärkt und das öffentliche Beschaffungswesen für mehr Nachfrage nach Recyclaten genutzt werden, fordere der bvse-Vizepräsident Herbert Snell, wie auch die FAZ zitiert. Darin findet er offenbar Unterstützung von politischer Seite. So ließ etwa der Bundestagsabgeordnete und Berichterstatter für Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Gebhart (CDU), laut dem Fachblatt Recyclingmagazin verlauten, dass die künftig höheren Recyclingquoten zwar richtig, aber nur der erste Schritt zu mehr Kreislaufwirtschaft seien. „Als nächsten logischen Schritt müssen wir Anreize schaffen, um die Einsatzmöglichkeiten von Recyclingmaterialien zu erleichtern“, so der CDU-Politiker.

Quellen:

6.01.2018, kunststoffe.de
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.01.2018, Nr. 4, S. 17
Frankfurter Allgemeine Woche, 05.01.2018, Nr. 2, S. 64
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.01.2018, Nr. 19, S. T1
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/abfallwirtschaft-china-hat-genug-von-europas-muell-1.3811255
https://www.focus.de/finanzen/news/china-stoppt-importe-deutschland-bekommt-ein-muellproblem_id_8217532.html

 

 

Presseschau: Verpackung zwischen Vermeidung und Recycling

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Verpackung zwischen Vermeidung und Recycling

Kunststoffverpackungen zu reduzieren, zu vermeiden, recyclingfähig zu gestalten – diese Themen scheinen en vogue, glaubt man Presseberichten der ersten Monate des Jahres. Lebensmittelhändler wollen weniger Verpackung, Bürger auch, war zu lesen, so mancher propagierte gar das „Plastikfasten“. Aber auch Gegenstimmen wurden laut, die etwa auf Probleme aufmerksam machten, wenn weniger verpackt würde. In der Fachpresse konzentrierten sich die Kollegen dagegen auf Entwicklungen in der Recyclinglandschaft.

Rund 95 Prozent der Verbraucher seien für eine Reduzierung der Materialmenge bei Verpackungen. Das habe eine Umfrage der Unternehmensberatung PwC ergeben, wie zum Beispiel die Frankfurter Rundschau berichtet. Rund 80 Prozent fänden bei Produkten wie Obst und Gemüse eine Verpackung grundsätzlich überflüssig. Erste Lebensmittelhändler scheinen den Trend aufzugreifen. Wie das Handelsblatt und die Wirtschaftswoche berichten, wollen Aldi, Lidl, Edeka und Rewe sich darum bemühen, Verpackungsabfälle zu vermeiden. Sie alle bestätigen auf Anfrage, dass sie immer mehr unverpacktes Obst und Gemüse anbieten wollen. Lidl teste darüber hinaus den Einsatz von Zellulosenetzen und gartenkompostierbarer Folien. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung fragt sich, ob es denn sein müsse, dass selbst die Biogurke in Folie verpackt sei. Bei Zahnpasta oder Fertig-Tortellini sei dagegen die Plastikverpackung sinnvoll. Generell hätten Verpackungen viel mit den weltweiten Handelsbeziehungen zu tun. Längere Haltbarkeit und Informationsweitergabe seien wesentliche Punkte. Wer weniger Verpackungen wolle, müsse diese Strukturen grundsätzlich hinterfragen. Auch die veränderten Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher. Wir hätten uns an längere Haltbarkeiten gewöhnt, wird ein Lebensmittelexperte zitiert, der vorrechnet, wie viel länger ein Rindersteak genießbar ist, wenn es verpackt war. Die Sonntagszeitung zählt viele Beispiele auf, die verdeutlichen sollen, warum der Abfallberg wachse und warum nicht alles im Recycling landen könne. Probleme bei der Sortierung, fehlendes Interesse an Recyclingkunststoff und billige Rohstoffpreise seien letztlich die Gründe. In der Welt setzt man sich damit auseinander, welche neuen Probleme der Verzicht auf Plastikverpackungen mit sich bringe, nachdem sie zahlreiche Beispiele von Reduktionsversuchen beschrieben hat. Die „Verpackungsfreiwelle“ knüpfe an das Unbehagen von Verbrauchern an, der Ruf von Kunststoff als Verpackungsmaterial sei lädiert, seit Abfälle im Meer ein Thema seien. Sollten aber Kunststoffverpackungen aus den Regalen verschwinden, nehme die Verschwendung an Lebensmitteln zu – ebenso wie die Kosten für den Handel nach dessen eigener Einschätzung. „Wir müssen Verpackungen viel mehr feiern“, sagt gegen den vermeintlichen Trend der Ökodesign-Experte Michael Braungart in einem Interview mit der Zeit (online). Der Professor und Erfinder des Cradle to Cradle Ansatzes (C2C) hält verpackungsfreie Supermärkte für Aktionismus. Plastik werde unnötig dämonisiert. Entscheidend sei, womit man verpacke, weist der Chemiker und Professor für Verfahrenstechnik darauf hin.

„Lebensmittelhändler wollen weniger Plastikverpackungen“ (Handelsblatt, 26.1.2018, spiegel.de, 26.1.2018, FAZ 13.2.2018)

„Tschüss Plastiktüte?“ (Verpackungsrundschau, 4.4.2018, wiwo, 9.1.2018)

„Warum die Bio-Gurke in Plastik verpackt ist“ (FAZ Sonntagszeitung, 25.3.2018, welt.de 15.3.2018)

„Verzicht auf Plastik bringt neues Problem“ (Welt, 2.4.2018)

„Plastikfasten -Nein Danke.“ (KI, Spiegel Online 14.2.2018, GKV 15.2.2018, rp-online, 26.2.2018)

„Bürger wollen weniger Verpackungsmüll!“ (Umfrage von PriceWaterhouse in Euwid 20.02.2018)

Ryan-Air will plastikfrei werden (KI, 21.3.2018)

Nordsee setzt auf Verpackungen aus Algen (verpackungsrundschau.de 27.3.2018)

Plastik:„Wir müssen Verpackungen viel mehr feiern“ (zeit.de, 4.4.2018)

Presseschau: Kunststoffstrategie und Abfallpaket der EU

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Kunststoffstrategie und Abfallpaket der EU

„Ohne Plastik können wir nicht leben, aber es kann uns töten, wenn wir unsere Politik nicht ändern“, zitiert die Süddeutsche Zeitung Vizekommissionspräsident Frans Timmermans, der die Kunststoffstrategie am 16. Januar in Straßburg vorstellte. Das Strategiepapier, mit dem die EU-Kommission auf eine Ankurbelung der Kreislaufwirtschaft abzielt, wurde in der Presse breit aufgenommen. Die Fachpresse berichtete zudem über die überwiegend positive Reaktion der Branche, die sehr rasch mit Selbstverpflichtungen, wie sie in der Strategie angeregt werden, reagierte. Inzwischen liegt auch das Kreislaufwirtschaftspaket der Kommission zur finalen Abstimmung im Rat vor. Wesentliche Änderungen in einigen Rechtssetzungen sind damit zu erwarten.

Die Kunststoffstrategie der Europäischen Kommission sei Teil des Bemühens der EU, die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe voranzubringen, in der Produkte, Materialien und Rohstoffe möglichst lange zirkulierten und dabei möglichst wenig Abfall entstehe, schreibt die Süddeutsche. „Die einzige langfristige Lösung besteht darin, Kunststoffabfälle zu reduzieren, indem wir sie verstärkt recyceln und wiederverwenden“, zitiert das Fachmagazin Kunststoffe Timmermans, der von der Kunststoffstrategie erwarte, dass sie ein neues, stärker kreislauforientiertes Geschäftsmodell vorantreibe. Nach Vorstellungen der Kommission sollen bis 2030 alle Kunststoffverpackungen wiederverwertbar sein. Dabei setzt Brüssel jedoch mehr auf freiwillige Lösungen und Selbstverpflichtungen der Industrie, weniger auf Verbote. Gut daran findet die Süddeutsche Zeitung, dass man damit mehr Raum für Innovation und Investition in neue Technologien und Infrastruktur lasse. Es würden bessere Trennsysteme und Verfahren gebraucht, die für echte Kreisläufe sorgen könnten. Doch das werde nicht reichen. Die Strategie bleibe in vielen Punkten zu vage und gehe am Kernproblem, dass nämlich der Plastikverbrauch dringend gesenkt werden müsse, vorbei.

Eine sehr „eigene Plastikstrategie“ eines Handelskonzerns fand viel Beachtung in der Presse. Die Schwarz-Gruppe mit Lidl, Kaufland, MEG und eigenen Produktionsbetrieben wolle in Deutschland den Kunststoffverbrauch bis zum Jahr 2025 um mindestens 20 Prozent reduzieren. Dazu wolle etwa Lidl vor allem die Eigenmarken nutzen, die rund 70 Prozent des Sortiments ausmachten. Deren Kunststoffverpackungen sollen darüber hinaus bis 2025 alle recyclingfähig werden. Mit ihrer Strategie wolle die Schwarz-Gruppe die europäische Kunststoffstrategie unterstützen, stellt unter anderem die FAZ fest, die erwarte, dass auch andere Handelshäuser dem viertgrößten der Welt nachfolgen werden. Auch Procter & Gamble plane laut Handelsblatt, den Anteil an recyclingfähigen Kunststoffverpackungen zu steigern. Bis 2020 sollen es 100 Prozent sein.

Auch das sogenannte Kreislaufwirtschaftspaket der Kommission ist auf dem Weg. Das Parlament hat bereits seine Zustimmung gegeben. Im Kern geht es um die Novelle der Abfallrahmenrichtlinie, aber auch die Verpackungs- und die Deponierichtlinie sind u.a. davon betroffen. Mit den Novellen werden die Recyclingquoten europaweit deutlich angehoben. Für Kunststoffverpackungen sollen sie bis zum Jahr 2025 auf mindestens 50 Prozent, bis 2030 auf mindestens 55 Prozent der im jeweiligen Mitgliedstaat anfallenden Abfälle erhöht werden. Auch generell für Siedlungsabfälle soll künftig ab 2025 eine Recyclingquote von 55 Prozent gelten. Dazu müsse sich auch Deutschland anstrengen, schreibt die FAZ, weil die derzeit gemeldeten 66 Prozent auf einer Berechnungsmethode beruhten, die dann nicht mehr zulässig sei. Während in Deutschland heute noch vom Input in die Recyclinganlage ausgegangen werde, dürfe nach endgültigem Beschluss der Kommissionsvorschläge im Rat europaweit einheitlich nur noch das in die Berechnung einfließen, was tatsächlich recycelt würde.

 

Presseschau Kunststoff und Umwelt

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Was hat die Presse – insbesondere die Publikumspresse – in den ersten Monaten des Jahres zum Thema Kunststoff und Umwelt beschäftigt? Mit der Presseschau wollen wir Ihnen einen groben Überblick geben, wie über Kunststoff und dabei vor allem über Kunststoff(folien)verpackungen in der Presse berichtet und gedacht wird. Der Blick über den Fach-Tellerrand hilft bisweilen, Trends wie auch Chancen und Risiken rechtzeitig zu erkennen.  

Nach der Lektüre der drei zusammenfassenden Berichte werden Sie vermutlich auch zu der Einschätzung gelangen, dass es Kunststoffverpackungen in der veröffentlichten Meinung derzeit nicht leicht haben. Ihr Ruf sei lädiert, heißt es an einer Stelle und das trifft es wohl ziemlich genau. Einen ganz wesentlichen Grund dafür stellen die beinahe täglichen Bilder und Berichte in den Medien zu den Mengen und Auswirkungen von Kunststoffabfällen in den Meeren dar. Diese haben wir in der folgenden Zusammenstellung ausgespart, da sie nur allzu bekannt sind. Wir konzentrieren uns hier auf Artikel, die näher an den Themen der Industrie sind und hoffen, Ihnen damit einen Mehrwert zu bieten. Ein Feedback dazu wie auch Kritik und Anregungen sind uns immer willkommen.

 

Und das waren die wichtigsten Pressethemen im 1. Quartal 2018:

 

„Deutschland versinkt im Plastikmüll“

In den ersten Monaten des Jahres ging eine Nachricht quer durch den deutschen Blätterwald: China macht ernst mit dem angekündigten Importstopp für Kunststoffabfälle, für die meistens jedenfalls. Davon ist auch Deutschland betroffen, wenn auch nicht ganz so massiv wie andere, die weniger inländische Verwertungskapazitäten zur Verfügung haben. Die deutsche Recyclingbranche kann dem Importverbot sogar etwas Positives abgewinnen, können sie sich nun doch angesichts des großen Angebots die besten Altkunststoffqualitäten aussuchen. Insofern führte das chinesische Importverbot auch in der Presse zu einer grundsätzlicheren Auseinandersetzung mit unserem Recyclingsystem, allerdings mit einigen Unterschieden zwischen Publikums- und Fachpresse.

 

Verpackung zwischen Vermeidung und Recycling

Kunststoffverpackungen zu reduzieren, zu vermeiden, recyclingfähig zu gestalten – diese Themen scheinen en vogue, glaubt man Presseberichten der ersten Monate des Jahres. Lebensmittelhändler wollen weniger Verpackung, Bürger auch, war zu lesen, so mancher propagierte gar das „Plastikfasten“. Aber auch Gegenstimmen wurden laut, die etwa auf Probleme aufmerksam machten, wenn weniger verpackt würde. In der Fachpresse konzentrierten sich die Kollegen dagegen auf Entwicklungen in der Recyclinglandschaft.

 

Kunststoffstrategie und Abfallpaket der EU

„Ohne Plastik können wir nicht leben, aber es kann uns töten, wenn wir unsere Politik nicht ändern“, zitiert die Süddeutsche Zeitung Vizekommissionspräsident Frans Timmermans, der die Kunststoffstrategie am 16. Januar in Straßburg vorstellte. Das Strategiepapier, mit dem die EU-Kommission auf eine Ankurbelung der Kreislaufwirtschaft abzielt, wurde in der Presse breit aufgenommen. Die Fachpresse berichtete zudem über die überwiegend positive Reaktion der Branche, die sehr rasch mit Selbstverpflichtungen, wie sie in der Strategie angeregt werden, reagierte. Inzwischen liegt auch das Kreislaufwirtschaftspaket der Kommission zur finalen Abstimmung im Rat vor. Wesentliche Änderungen in einigen Rechtssetzungen sind damit zu erwarten.

 

Weitere Artikel zum Thema finden Sie hier auf dem Innoform-Blog:

Der Materialbank-Gedanke als Lösungsidee für Kreislaufwirtschaft und funktionierendes Recycling
Folienverpackungen in der Kreislaufwirtschaft
Karsten Schröder fordert mehr Innovation von der Verpackungsindustrie hin zur Kreislaufwirtschaft
Plastikmüll im Meer – Marine Litering
Mark Watney, der Mars und der Müll
Verpackung – NEIN DANKE?
Verpackungssinn und Unsinn (Quo Vadis Verpackungsindustrie?)

 

 

Philipp Depiereux beim Inno-Meeting 2019

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Wir kennen uns schon lange, hatten uns aber zeitweise aus den Augen verloren. Damals suchte ich einen Referenten zum Thema Biofolien. Philipp Depiereux war einer der Pioniere in Deutschland auf diesem Gebiet und hatte nach vielen Hunderttausenden Euros an Entwicklungskosten im elterlichen Betrieb tatsächlich eine kompostierbare und auf nachwachsenden Rohstoffen basierte Folie. Nur der Markt war zu den damaligen Preisen, Qualitäten und Umständen nicht da. Was war passiert? Er hatte ein Produkt, aber keinen Käufer, obwohl doch Biofolien in aller Munde war – ja in aller Munde, aber eben nicht im Regal.

Damit Ihnen solch eine „Fehlentwicklung“ nicht auch passiert, habe ich Philipp Depiereux zum Inno-Meeting 2019 eingeladen, und er hat zugesagt. Mittlerweile hat er sein Start-up Etventure verkauft und widmet sich auch anderen Dingen, z. B. treibt ihn die Frage der Digitalisierung ganz praktisch im gewachsenen Betrieb um. Auch möchte er Denkanstöße in verschiedenen Branchen und auf vielfältigen Ebenen liefern, so z. B. auch mit www.ChangeRider.com. Mal ehrlich – hätten Sie den Mut, bezogen auf Ihr Unternehmen, solch eine Innovation einfach mal zu starten?
Bei meiner Moderation des Inkdays in Siegburg trafen wir uns wieder, und ich hatte das große Vergnügen, mich überrascht zu fühlen. Überrascht von einem „Speaker“ der neuen Schule. Ohne Anzug, Manuskript und doppelten Boden – einfach authentisch und überzeugend berichtete er von seinen Fehlschlägen und natürlich seinen Erfolgsrezepten.

Erleben Sie Philipp Depiereux live in Osnabrück beim nächsten Inno-Meeting 2019.

 

 

Neue Herausforderungen und Chancen für SUP´s (stand up pouches)

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Gemeinsam mit Henno Hensen organisieren wir die 6. Europäische Beutelkonferenz. Eines der Schwerpunktthemen in diesem Jahr wird die Kreislaufwirtschaft sein. Hier finden Sie ein interessantes Statement von Henno zu einem seiner Babys – dem Mono-Material SUP.

 

 

Eins für alles — Beutellösung zu 100% aus Polypropylen 

Eine der prioritären Forderungen an zukunftsfähige Verpackungskonzepte aus Kunststoff lautet: Die Lösung sollte aus einem sortenreinen Werkstoff bestehen. Spätestens mit dem Inkrafttreten des neuen Verpackungsgesetz (KrWG) am 1.1.2019 erhalten Faktoren wie Recyclingfähigkeit, Wiederverwertbarkeit und ein darauf bereits zuvor ausgelegtes Verpackungsdesign höchste Bedeutung. Neue, wiederverschließbare Beutelverpackungen aus 100 % PP erfüllen diese Kriterien ebenso wie sie die nicht minder gewichtigen Eigenschaften optimalen Produktschutzes, gesicherter Transporteigenschaften wie auch erforderlicher Informationswidergabe für Verbraucher aufweisen.

Hensen Consult hat mit versierten Partnern die gesamte Prozesskette für diese Monomaterialverpackung entwickelt und zur Marktreife geführt. Damit entsprechen die PP-Beutel, die dezidiert für den Einsatz als Lebensmittelverpackung, auch für flüssige Produkte, konzipiert sind, den Vorgaben des KrWG: Sie sind derart gestaltet, dass sie mit bestehender Sortier- und Recyclingtechnik der Wiederverwertung zugeführt werden können. Ein Zertifikat von Interseroh bezogen auf diese Beutel bestätigt die optimale Auslegung im Sinne der Recyclingfähigkeit. Folienmaterial, Verschluss und Beutelkonfektionierung sind nach langen Versuchsreihen nun zu einer funktionierenden Einheit zusammengefügt.

Erste Muster dieser Entwicklung für einen 130 ml Beutel eigen wir auf der Beutelkonferenz in Berlin. In Kürze werden auch Beutel mit Inhalte bis 750 ml zur Verfügung stehen. Mit diesem Monomaterial-Beutel wird Markenartikelherstellern eine Verpackungslösung zur Verfügung gestellt, die Verpackungsabfall vermeidet und die Wiederverwendung im Sinn der Kreislaufwirtschaft  ermöglicht.

 

Bremen im April 2018

Henno Hensen

 

HENSEN CONSULT

Consultant for flexible packaging

Buergermeister-Spitta-Alle-58F

D-28329 Bremen 
Germany

fon:  +49 421 23 33 90

fax:   +49 421 23 33 53

mobil: +49 171 1977 188

e-mail: henno@hensen.de

 

11. Änderung der EU-Kunststoff-Verordnung veröffentlicht

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Mit der 11. Änderungsverordnung wurden 2 neue Substanzen in die Stoffliste im Anhang I aufgenommen, und die spezifischen Migrationsgrenzwerte für 2 gelistete Stoffe (Perchlorsäure, Salze, FCM 822 und Phosphorige Säure, gemischte 2,4-Bis(1,1-dimethylpropyl)phenyl- und 4-(1,1-Dimethylpropyl) phenyltriester, FCM 974) wurden geändert.

Es gibt eine Übergangsfrist für den Abbau von Beständen. Materialien und Gegenstände aus Kunststoff (z. B. Verpackungen), die der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 in der vor Inkrafttreten der vorliegenden Verordnung gültigen Fassung entsprechen, dürfen bis zum 26. Juni 2019 in Verkehr gebracht werden.

Die Verordnung in europäischen Sprachen finden Sie hier: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX:32018R0831

 


Dr. Jürgen Baro über Strahlungshärtung im modernen Flexo-, Offset- und Inkjetdruck

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Sie sind Referent in Osnabrück. Was hat Sie bewogen, der Einladung von Innoform zu folgen?

Für mich persönlich ist das eine Rückkehr zu meinen Wurzeln im Verpackungsdruck, da ich einen großen Teil meines Berufslebens mit der Formulierung lösemittelbasierender Verpackungsdruckfarben für Markenartikler verbracht habe, bevor ich mich der Strahlungshärtung zugewandt habe. Zudem ist Innoform eine renommierte Plattform für Konferenzen zum Thema Verpackungsdruck, wo sich regelmäßig Experten treffen, um über die neuesten Trends im Verpackungsdruck zu informieren und zu diskutieren.

Ihr Thema gehört zu einer Reihe von verschiedenen Blickwinkeln auf den Fokus 1st time right bzw. im ersten Anlauf klappt schon alles. Was ist Ihre Kernaussage, bezogen hierauf?

Es gibt sicher eine Vielzahl an Parametern, die darüber entscheiden, ob im Druck beim ersten Anlauf schon alles klappt; oft liegen wichtige Einflussfaktoren auch außerhalb einer Druckerei selbst. Der Digitaldruck, und hier speziell der Inkjet, geben eine neue Richtung vor, weil beim Druck mit einer festen Farbpalette und einem definierten Farbraum, wie im Inkjet üblich, bereits der erste Druck verkaufsfähig ist und so an der Druckmaschine selbst kein “Farbmanagement“ mehr  über eine Änderung der Farbsysteme betrieben werden kann.

Sie referieren über Strahlungshärtung im modernen Flexo-, Offset- und Inkjetdruck. Was bewegt Sie besonders in diesem Zusammenhang?

Da ist einerseits das in einigen Märkten sich bereits vollziehende Aufeinandertreffen von traditionellen, lange etablierten Analogdrucktechnologien wie UV-Flexo oder UV-Offset auf neue, innovative Digitaldrucktechnologien wie UV-Inkjet, was uns sicher in den nächsten Jahren entlang der gesamten Wertschöpfungskette beschäftigen wird. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Lebensmittelkontaktkonformität in der Strahlenhärtung, wo bereits große Fortschritte gemacht worden sind, aber weiterhin Handlungsbedarf besteht, da gesetzliche Rahmenbedingungen kontinuierlich verschärft werden und Vorgaben global agierender Markenartikler stetigen Veränderungen unterliegen.

„Strahlenhärtung steckt in der Nische“, titelten viele noch vor wenigen Jahren. Wie schätzen Sie das insgesamt und besonders für UV-LED ein?

Wenn man sich den globalen Verpackungsmarkt in puncto Volumen oder Wert anschaut, so ist die Strahlenhärtung immer kein Big Player. Aber dort, wo die Strahlenhärtung eine dominante Marktposition erreicht hat und eine Schlüsseltechnologie ist wie im Etikettendruck, ist das Wachstum ungebrochen. Auch bisher unerschlossene Verpackungsdruckmärkte – wie der Wellpappendruck – beginnen, sich der Strahlenhärtung zuzuwenden. Mit der UV-LED-Technologie wird es in Zukunft – zumindest aus technologischer Sicht – auch erstmals möglich sein, dünne Foliensubstrate passergenau im Mehrfarbendruck zu bedrucken, was mit herkömmlichen UV-Lampensystemen bis dato aufgrund ihrer Wärmeabstrahlung und den damit verbundenen Passerproblemen beim Druck auf nicht-dimensionsstabile, dünne Foliensubstraten nicht möglich war.

Wo sehen Sie für die Verpackungsdrucker momentan besonderen Handlungsbedarf?

Unabhängig von allen technologischen Entwicklungen müssen wir uns in der Verpackungsindustrie gesellschaftspolitisch die Frage stellen, wieviel Verpackung braucht der Mensch eigentlich. Dass eine Verpackung in den meisten Fällen zwingend notwendig ist und viele Vorteile hat, ist unbestritten, aber ausgelöst durch das Thema Mikroplastik wird auch die Verpackungsindustrie ihre diesbezüglichen Zukunftsstrategien kritisch hinterfragen müssen, da diese Thematik die Verpackung dauerhaft in den Fokus der öffentlichen Diskussion rücken wird.

Was erwarten Sie persönlich von der Zuhörerschaft?

Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion zu den technischen Sachverhalten, da andere Blickwinkel die eigene Sicht der Dinge immer verbessern und kritisches Hinterfragen der eigenen Position immer notwendig ist.

Konferenzen zum Thema Drucken erfreuen sich größerer Beliebtheit als noch vor einigen Jahren. Woher kommt Ihrer Meinung nach dieses gesteigerte Interesse an Wissen und Kontakten?

Zum einen wird der zur Verfügung stehenden Pool an Drucktechnologien immer größer und komplexer, wo besonders die digitalen Druckverfahren als Newcomer zu nennen sind, so dass es schwierig ist, bei Entscheidungsfindungen den Überblick über die teilweise rasante technologische Weiterentwicklung zu behalten. Zum anderen wird es immer diffiziler, neue Projekte und Innovationen aus eigener Kraft zu realisieren, so dass der Erfolg vielfach nur noch auf Basis von Partnerschaften und Kooperationen entlang der Value Chain möglich ist.

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach das Zusammenwachsen von verschiedenen Druckverfahren – nicht nur in einem Unternehmen oder einer Marke – sondern sogar in einer Maschine?

Hier sind die strahlenhärtenden Drucktechnologien den anderen sicher schon um einiges voraus, denn Begriffe wie Hybriddruckmaschinen gehören dort zum gängigen Vokabular.  Etikettendruckmaschinen – narrow web bis mid web – sind High-Tech-Druckanlagen, die oft 2 oder 3 verschiedene UV-Druckverfahren inline miteinander kombinieren, um ein hochwertiges, anspruchsvolles Druckobjekt zu produzieren. So sind Druckmaschinenkonfigurationen aus UV-Offset, UV-Flexo und UV-Siebdruck oder aus UV-Inkjet und UV-Flexo keine Seltenheit.  

Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außerhalb Ihrer beruflichen Tätigkeit?

Das Reisen in ferne Länder und das Kennenlernen fremder Kulturen ist für mich ein Unverzicht, da die eigenen Wertmaßstäbe, was im Leben wichtig und was eigentlich unwichtig ist, manchmal einer Korrektur bedürfen.

 

Jürgen Baro hat 1987 in Physikalischer Chemie an der Universität Göttingen promoviert.

Nach dreijähriger Tätigkeit in der Entwicklung von Druckchemikalien für den Offset- und Tiefdruck bei der Fa. E. MERCK in Darmstadt arbeitete er ab 1990 in Stuttgart bei der Fa. K+E Druckfarben – später BASF Drucksysteme und dann Flint – zunächst in der Entwicklung von Offsetdruckfarben und dann im Technischen Marketing für Flexodruckplatten und Dispersionslacke. Ab 2001 war er in Willstätt verantwortlich für die technische Marktbearbeitung lösemittelbasierender Flexo- und Tiefdruckfarben für den Verpackungsdruck.

2006 trat er als Technical Key Account Manager Europa für Rohstoffe für die Druckfarben- und Klebstoffindustrie bei der Fa. Cognis in Düsseldorf ein, um dann ab 2007 global die Abteilung Forschung und Entwicklung sowie europaweit das Ressort Anwendungstechnik für die Plattform strahlenhärtender Rohstoffe in Ponthierry in Frankreich zu leiten.

Seit 2011 ist er bei der BASF in Ludwigshafen zuständig für das Technische Marketing Europa von strahlenhärtenden Rohstoffen für Druck- und Verpackungsanwendungen.

These der Woche 4: Verpackungen emittieren Mikroplastik

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Mikroplastik ist nicht nur in aller Munde, sondern auch in jeder Kunststoffverpackung zu finden. So oder so ähnlich lauten viele aktuelle Schlagzeilen rund um das Thema Vermüllung (Littering) der Meere, Wälder und auch der Lebensmittel.

Hinzu kommen Bemühungen verschiedener NGO’s, Umweltorganisationen, Medien und auch der Politik, das Thema Mikroplastik für das Verdrängen von Plastik insgesamt aus unserem Leben zu instrumentalisieren.

Was ist Mikroplastik eigentlich?

Aber was ist denn nun eigentlich Mikroplastik, wie gefährlich ist es und wo kommt es her? Leider werden hier oft viele Sachverhalte in einen Topf geworfen und durcheinander gebracht. So hat die schwimmende Rewe-Tüte im Rhein erst einmal keinen Einfluss auf Mikroplastik. Dafür muss diese erst einmal über einen langen Zeitraum durch Sonne und Bewegung zu solchen kleinen Teilchen von 1 – 500 µm Durchmesser zermahlen werden. Zum Vergleich: Die Dicke eines menschlichen Haars  wird im Durchschnitt mit rund 80 µm beschrieben. Mikroplastik ist also mikroskopisch klein, aber gut nachweisbar. Die Schwierigkeit bei der Analyse besteht eher darin, den s. g. Blindwert – also einen Messwert für „Null“- für den Gehalt von Mikroplastik in einer Probe sicher zu bestimmen, da praktisch überall in der Luft, im Wasser und im Boden Mikroplastik allgegenwärtig zu finden ist.

Man unterscheidet somit zwei Arten von Mikroplastik: Typ A, welches als Mikroplastik benutzt wird (z. B. in Cremes) und Typ B, der Gebrauch, Verbrauch und die Entsorgung von Plastik entsteht.

Bei Typ B wird dann noch in 2 Untergruppen unterschieden: primär (durch Abrieb oder beim Gebrauch anfallend) und sekundär (zermahlen und Zerfall durch chemische und physikalische Zerfallsprozesse u. a. durch UV-Licht).

Wo kommt Mikrpoplastik her?

Heute kennen wir viele Quellen von Mikroplastik. Eine Liste der häufigsten Quellen findet sich hier.

Unter den Topp 5 Quellen tauchen Verpackungen bisher gar nicht auf. Die Liste wird angeführt von:

  • Reifenabrieb
  • Emissionen bei der Abfallentsorgung
  • Abrieb von Polymeren und Bitumen in Asphalt

Das Fraunhofer Umsicht Institut kommt somit zu dem Schluss:

Primäres Mikroplastik vom Typ B (beim Gebrauch entstehendes Mikroplastik) ist in Bezug auf die emittierte Menge relevanter als Typ A; Elastomere machen den größten Teil des Mikroplastiks aus;
Verkehr, Infrastruktur und Gebäude emittieren die größten Mengen.

Wo kommt Mikroplastik vor und wie gefährlich ist es?

Grundsätzlich findet sich nahezu überall Mikroplastik. Egal, ob man Wasser, Luft, Fische, Muscheln oder einen Ackerboden analysiert, Mikroplastik lässt sich fast immer nachweisen. Auch hier gilt, je kleiner ein Partikel ist, desto eher kann er vom menschlichen Organsimus aufgenommen werden. Dieses gilt insbesondere für Partikel kleiner als 50 µm. Da die Forschung hier noch am Anfang ist, lässt sich überhaupt noch keine toxikologische Bewertung durchführen. Hier liegt viel Arbeit bei den zuständigen Labors. Der Volksmund würde sagen – „Gut ist das wohl eher nicht…“

Welchen Einfluss haben Verpackungen auf Mikroplastik im Lebensmittel?

Man weiß heute, das z. B. Muscheln mit Mikroplastik angereichert sind. Ob dadurch eine Gefahr ausgeht ist unklar. Klar hingegen ist: der Plastikpartikelgehalt aus den Muscheln ist verschwindend gering (123 Partikel/Jahr), im Vergleich zu dem, was durch die Luft auf jeder Mahlzeit landet (bis zu 114 Mikroplastikpartikel pro Mahlzeit)

In einer Studie des Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe wurden verschiedene verpackte Mineralwasser untersucht.

Es wurde Mineralwasser aus 22 verschiedenen Mehrwegflaschen und Einwegflaschen aus PET untersucht, aus 3 Getränkekartons und 9 verschiedenen Glasflaschen. Dabei wurde in allen Verpackungsarten Mikroplastik im kleinen (50 – 500 µm) und sehr kleinen (1 – 50 µm) Größenbereich gefunden. Ca. 80 % aller identifizierten Partikel gehörten dem kleinsten untersuchten Größenbereich von 5-20 µm an.

  • In PET-Mehrwegflaschen fand man  118 ± 88 Mikroplastikpartikel/L (MPP/L).
  • In PET-Einwegflaschen wurden lediglich 14 ± 14 MPP/L
  • und in Getränkekartons sogar nur 11 ± 8 MPP/L gefunden.

Hier scheinen also die Einwegflasche und der Getränkekarton deutlich vorteilhaft zu sein.

Erkenntnislage heute

Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die menschliche oder tierische Gesundheit durch Mikroplastik gefährdet wird. Mikroplastik kann Giftstoffe absorbieren und im Körper abgeben, auch wenn es selber wieder ausgeschieden wird. Mikroplastik in Lebensmitteln ist im Vergleich zur Kontamination beim Essen selbst durch die Luft deutlich kleiner. Einweg-PET-Flaschen sind weniger mit Mikroplastik verunreinigt als Mehrwegflaschen. Kunststoffverpackungen bringen auch immer Mikroplastik in die Umwelt und ins Lebensmittel ein. Plastik in der Umwelt summiert sich Jahr für Jahr auf und kann dadurch zur Zeitbombe werden. Die Kontamination der Luft durch Verkehr und bei der Abfallentsorgung muss vorrangig bei der Bekämpfung von Mikroplastik in den Fokus rücken.

Quellen:

https://www.cvua-mel.de/index.php/aktuell/138-untersuchung-von-mikroplastik-in-lebensmitteln-und-kosmetika

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0043135417309272

http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0043135417309272

https://www.umsicht.fraunhofer.de/content/dam/umsicht/de/dokumente/publikationen/2018/kunststoffe-id-umwelt-konsortialstudie-mikroplastik.pdf

von Karsten Schröder

Dr. Isolde Bachert über Wasserfarben, Nachhaltigkeit und Gewinn

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Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?

Eine Übersicht über aktuelle Trends und Treiber der Branche sowie Kennenlernen der Meinungsführer.

Woran denken Sie bei unserem diesjährigen Fokus Neustart?

An die Art und Weise, was unterschiedliche Unternehmen unter Neustart verstehen und wie sie damit umgehen.

Ihr Thema lautet „Mit Wasserfarben Nachhaltigkeit und Gewinn steigern“. Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

Technologische Einsatzbreite und kommerzielle Hürden sind genommen – wir benötigen aber eine konkretere Positionierung zu Nachhaltigkeit.

Ihr Unternehmen stellt unter anderem wasserbasierte Druckfarben speziell für flexible Verpackungen her. In Ihrem Vortrag sprechen Sie unter anderem von „Anwendungsszenarien“. Mit dem Wort „Szenario“ wird auch Wagnis assoziiert. Was sind die Motivationen für Ihre Kunden, sich auf dieses „Wagnis“ einzulassen?

Tatsächlich zeigen wir Beispiele kommerzialisierter Anwendungen auf – mit Szenarien sind also unterschiedliche Materialien und Einsatzgebiete gemeint.

Welche Konsequenzen kann ein Zurückdrängen oder sogar Verbot von bestimmten Verpackungen für die breite Masse und sogar für unsere Industrie haben?

Zunächst eine Steigerung der Innovationskraft und Veränderungsbereitschaft, denn der Leidensdruck steigt. Ich denke, der Aufwand für Neuentwicklungen wird steigen, da über den Einfluss der Händler und Brand Owner der Aufwand für Belege für Nachhaltigkeit steigen wird.

Wie schätzen Sie persönlich die Zukunft von Kunststoffverpackungen ein? Muss das Rad zurückgedreht werden? Arbeiten Sie an alternativen Systemen?

Ich denke, dass ein Anteil an Kunststoffverpackungen durch andere Materialen, wie z. B. Papier, ersetzt werden wird. Das Rad komplett neu zu erfinden, sehe ich nicht, da Kunststoffe enorm viele Vorteile bieten. Allerdings wird z. B. beim Thema Verpackungssteuer vermutlich ein Kostendruck entstehen, da manche Unternehmen die Steuer in Kauf nehmen, dafür jedoch die zusätzlichen Kosten durch Einsparungen an anderer Stelle kompensieren möchten.

Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf sonst noch?

Auf Menschen zu treffen, die mir neue Erfahrungen oder Kenntnisse vermitteln.

 

Dr. Isolde Bachert studierte Chemie an der Universität Würzburg und promovierte in Strasbourg (F). Sie arbeitete in den Unternehmen BP, Clariant und Altana in verschiedenen Funktionen in Forschung und Entwicklung, technischem Service und Vertrieb im Bereich Kunststoffe und Kunststoffadditive. Zudem entwickelte sie einen neuen Geschäftsbereich für Premiumadditive beim Unternehmen BYK Chemie (Altana Gruppe).

Knapp 10 Jahre war sie als Unternehmensberaterin tätig und begleitete Unternehmen wie Ardex, Chemetall/BASF, Merck und Thyssenkrupp bei der Entwicklung und Umsetzung von Wachstumsstrategien. Besonders gut kennt sie sich mit thermoplastischen Kunststoffen, Kunststoffadditiven –  (Antioxidantien, Lichtschutzmittel, Netz- und Dispergiermittel …) sowie mit der Entwicklung von Druckfarben, Klebstoffen und Mikrokapseln aus.

Am liebsten beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Produkten, die quantifizierten Mehrwert für die Kunden darstellen.

 

Fkur: Kreislaufwirtschaft und Biokunststoffe

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Sowohl die stoffliche Wiederverwertung als auch das organische Recycling sind zwei erprobte Wege zu reduzierter Umweltbelastung.

Fkur bescheinigt den biobasierten Kunststoffen und den biologisch abbaubaren Kunststoffen ein hohes Potenzial, um die Forderungen der aktuellen EU-Direktiven zu erfüllen.

Während sich die biobasierten Kunststoffe für das konventionelle stoffliche Recycling eignen, sind die biologisch abbaubaren Kunststoffe eine effiziente und praxisbewährte Lösung für alle Anwendungen, wo diese Eigenschaft einen Zusatznutzen für das Endprodukt generiert.

Biobasierte und biologisch abbaubare Kunststoffe tragen aufgrund ihrer Kombination aus geringem Gewicht, Vielseitigkeit, Leistung, Beständigkeit und Kosteneffizienz zu besseren Lebensbedingungen nachhaltigeren Produkten und zur Vermeidung von Abfällen bei. Aufgrund Ihrer Allgegenwart müssen Industrie, Handel und Verbraucher sie verantwortungsvoll einsetzen, wiederverwenden, entsorgen und verwerten.

Mit Biokunststoffen Kreisläufe schließen

Der im Dezember 2015 veröffentlichte EU-Aktionsplan „European Commission Circular Economy Package“ sieht einen Wechsel vom linearen Wirtschaftsmodel zur Kreislaufwirtschaft vor. Nach der „EU Strategy for Plastics in the Circular Economy“ sollen ab 2030 alle Kunststoffverpackungen auf dem EU-Markt recyclingfähig sein und der Verbrauch von Einwegkunststoffen reduziert werden.

Biokunststoffe spielen für Patrick Zimmermann, Leiter Vertrieb & Marketing von Fkur, eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der EU-Richtlinien: Fossile Ressourcen werden gespart, indem ein Biokunststoff-Produkt aus nachwachsenden Rohstoffen nach Gebrauch dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt wird und Verpackungen zu einem kostbaren Werkstoff für die Herstellung von anderen Produkten werden. FKUR begrüßt die von der EU an die Mitgliedstaaten gerichtete Forderung, die Verwendung von biobasierten Materialien für die Herstellung von Verpackungen zu unterstützen und die Marktbedingungen für solche Produkte zu verbessern.

Organisches und werkstoffliches Recycling sind praktikable Wege

Für Biokunststoffe erweisen sich sowohl das stoffliche als auch das organische Recycling als sinnvoll.

  • Das für herkömmliche (erdölbasierte) Kunststoffe etablierte, ressourcensparende werkstoffliche Recycling ist uneingeschränkt auch für die biobasierten, oft als direktes Drop-in-Produkt eingesetzten Alternativen (wie Bio-PE oder Bio-PET) nutzbar. Rezyklate gelangen sooft zurück in den Wertstoffkreislauf, bis daraus hergestellte Produkte aus unterschiedlichen Gründen letztendlich einer energetischen Verwertung zugeführt werden müssen. So lässt sich aus biobasierten Kunststoffen erneuerbare Energie gewinnen, die kein zusätzliches schädliches CO2 produziert – ein geschlossener CO2-Kreislauf, ganz nach dem Vorbild der Natur.

Mit dem ressourcensparenden werkstofflichen Recycling gelangen auch Rezyklate biobasierter Kunststoffe so oft zurück in den Wertstoffkreislauf, bis daraus hergestellte Produkte einer energetischen Verwertung zugeführt werden müssen.

Aus biobasierten Kunststoffen lässt sich erneuerbare Energie gewinnen, die kein zusätzliches schädliches CO2 produziert und nach dem Vorbild der Natu ein geschlossener CO2 -Kreislauf ist.

  • Biologischa bbaubaren Kunststoffen, die der Norm zur industriellen Kompostierbarkeit entsprechen (z. B. EN 13432), steht der Weg des organischen Recyclings offen. Dieser ist insbesondere dann effizient, wenn Kunststoffartikel mit Lebensmitteln kontaminiert sind und ein werkstoffliches Recycling unangemessen aufwendig wäre. Durch die einfache und hygienische Handhabung sorgen kompostierbare Bio-Müllbeutel zudem dafür, dass weniger wertvoller Bioabfall über die Restmülltonne entsorgt wird. Dadurch haben sie das Potential, die Menge an getrennt erfassten Bioabfällen und damit zugleich die Ausbeute an wertvollem Kompost zu erhöhen. Dieser dient später als Dünger, beispielsweise für diejenigen Nutzpflanzen, die am Anfang dieses Kreislaufs stehen.

Einen Beitrag dazu wird es auch bei unserer Tagung in Würzburg im Mai geben. Infs: http://um.innfrm.de

Vorhersage-Tool zur Bewertung MOSH/MOAH relevanter Beiträge

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11.03.2019 Das Bemühen der Lebensmittelwirtschaft und ihrer Zulieferbranchen geeignete Lebensmittelverpackungen einzusetzen, deren Beschaffenheit den potentiellen Übergang von Mineralölsubstanzen (MOSH und MOAH) oder Analogen auf die verpackten Lebensmittel nicht zulässt, war der Hintergrund für ein Projekt der Gemeinschaftsforschung auf der Plattform des Forschungskreises der Deutschen Ernährungsindustrie (FEI).

In drei Jahren intensiver Mess-, Modellierungs- und Zusammenarbeit haben das Fraunhofer Institut für Verpackung und Verfahrenstechnik (IVV) Freising und das Institut für Systemverfahrenstechnik der TU München unter Federführung des BLL und des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) eine Technische Leitlinie zur Vermeidung von Mineralöeinträgen an relevanten Stellen entwickelt.

Mit Hilfe des Tools lassen sic MOSH/MOAH-relevante Beiträge bezüglich ihrer Eignung bewerten und Maßnahmen zur Minimierung oder Vermeidung der Produktbelastung durch neue Verpackungslösungen (wie Barriereschichten, Innenbeutel, Adsorberlösungen, Frischfaserverpackungen) von bereits eingesetzten Lebensmittel-Verpackungslösungen beurteilen.

In einer gestuften Vorgehensweise können Unternehmen ohne Messungen auf dem mathematischen „Modelling“ beruhende Annahmen zum MOH-Übergang berechnen und Freigabeentscheidungen treffen. So können Mineralöleinträge an relevanten Stellen vermieden werden.

Bei komplexeren Fragestellungen sind Migrationsmessungen erforderlich nach den im Projekt angewandten Methoden bei IVV. Die 52-seitige Leitlinie steht Interessierten kostenfrei als Druckfassung oder als Download-Version zur Verfügung.

Auch dieses Thema wird bei unserer Tagung rund um Lebensmittelrecht
http://le.innoform.de diskutiert werden.

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