Quantcast
Channel: Migration, Wechselwirkungen Verpackungen/Lebensmittel + Sensorik | Flexpackwissen
Viewing all 107 articles
Browse latest View live

Lebensmittel- und Verpackungsanalytik aus einer Hand

$
0
0

Kooperation der Analytiklabore LUFA Nord-West und Innoform Testservice vereinbart; gebündelte Kompetenz für Industrie und Handel; Service für optimierte Lebensmittel- und Verpackungssicherheit

Oldenburg, 12. August 2010
Die beiden renommierten Spezialisten für Analytik, das Institut für Lebensmittelqualität der LUFA Nord-West und Innoform Testservice (beide Oldenburg), haben eine langfristige Kooperation vereinbart. Während das Institut für Lebensmittelqualität eine fundierte Kompetenz für die Analyse und Bewertung von Lebensmitteln, insbesondere Molkereiprodukten, Feinkost und Fleischerzeug-nissen bietet, liegt der Schwerpunkt von Innoform Testservice auf der Analytik von Verpackungen. Die Kooperation zielt besonders darauf ab, komplexe Problemstellungen an der Schnittstelle von Lebensmitteln und deren Verpackung fachgerecht zu lösen. Dabei geht es um Fragen des optimalen Produktschutzes, die Risikobewertung im Kontext von Verpackung und Füllgut, um Entscheidungen, welche Stoffe oder Materialien für definierte Verpackungen verwendet werden dürfen, oder auch um Spezifikationen, rechtliche Konformität oder entsprechende Prüfmethoden. Auch sollen Antworten auf neue Aufgabenstellungen des Marktes, wie weiter steigende Haltbarkeitszeiten, gegeben werden.

Seit mehr als 70 Jahren nutzt die Milch- und Lebensmittelindustrie Analytikdienstleistungen sowie die lebensmittelrechtliche und technologische Expertise des akkreditierten Instituts für Lebensmittelqualität. Einen Innovationssprung machte das Unternehmen im Jahr 2002 durch die Fusion mit dem Ahlemer Institut (Hannover).

Das ebenfalls nach DIN EN ISO 17025 akkreditierte Labor Innoform Testservice ist spezialisiert auf Materialanalysen, mechanische und thermische Prüfungen sowie Permeationsmessungen von Verpackungsmaterialien sowie deren lebensmittelrechtlichen Prüfungen.

Das zunehmende Interesse von Handel und Industrie, fundierte und verlässliche Aussagen über die Produktqualität der in Verkehr gebrachten Lebensmittel machen zu können, setzt derartige leistungsfähige Prüfungen voraus. Die jetzt beschlossene Kooperation der beiden Analytik-Spezialisten schlägt eine Brücke zwischen Lebensmittel- und Verpackungsprüfung, die der Lebensmittelindustrie – und in besonderem Maße der Milch-, Feinkost- und Fleischwirtschaft – wie auch dem Lebensmittelhandel zu Gute kommen wird.

Für Rückfragen stehen Frau Heike Schwertke, Innoform GmbH Testservice, Telefon (0049) 441 – 9 49 86 14 begin_of_the_skype_highlighting            (0049) 441 – 9 49 86 14      end_of_the_skype_highlighting und Frau Sarah Pietsch, Institut für Lebensmittelqualität, Telefon (0049) 441 – 97 352 152 begin_of_the_skype_highlighting            (0049) 441 – 97 352 152      end_of_the_skype_highlighting, zur Verfügung.

Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten an:

Innoform GmbH Testservice
Industriehof 3
D-26133 Oldenburg
www.innoform.de
Heike.Schwertke@innoform.de

und
LUFA Nord-West Institut für Lebensmittelqualität
Ammerländer Heerstraße 115-117
D-26129 Oldenburg
www.lufa-nord-west.de
Sarah.Pietsch@lufa-nord-west.de


Mein.Testservice geht online – Prüfauftrage online verfolgen

$
0
0
Eine neue, einzigartige Funktion, eigene Testservice Aufträge im Web live zu verfolgen ist online.
Alle Auftraggeber von Prüfaufträgen im Testservice können sich live online den Status und Zwischenergebnisse gerade bearbeiteter Aufträge unter mein.innoform.de ansehen. Zudem werden alle fertigen Aufträge im Archiv dargestellt, so dass eine eigene Ablage nicht mehr erforderlich ist.

Diese Funktion wird nur angezeigt, wenn auch tatsächlich unter der Anmeldung (E-Mailadresse und Passwort) Testservice Aufträge vorliegen oder bereits bearbeitet wurden. Dieser einzigartige Dienst wird in 2011 noch um wesentliche Funktionen erweitert werden. So wird Innoform auch im Testservice zu den innovativen Unternehmen im Web-Angebot gehören und neue Maßstäbe in Aktualität und Effizienz setzen.

Natürlich haben wir den aktuellen Stand des Datenschutzes dabei umfassend berücksichtigt.

Innoform und LUFA stellen auf der InterLabTec in München aus

$
0
0
Auf der ersten InterLabTec wird Innoform gemeinsam mit seinem Partnerlaboratorium für Milchprodukte LUFA Nord-West ausstellen. Dr. Rainer Brandsch wird zum Thema: „Kontaminationsrisiken von Lebensmitteln durch Packstoffe abschätzen und minimieren“

Die Messe findet zum ersten Mal in München am 23./24. März 2011 statt.
Mehr Infos unter: http://www.mcongressconsult.com/index.php?id=198

Innoform Testservice Leistungen ab jetzt vollständig online verfügbar

Rechtssichere Erstellung von Konformitätserklärungen für Materialien und Gegenstände aus Kunststoff nach Verordnung (EU) Nr. 10/2011

$
0
0
Schwertke_Heike_LE-06-13_neu
Teil 4: „10ppb-Screenings“

 

⋅ Kurzzusammenfassung ⋅

In den ersten drei Teilen dieser Reihe von INNO-Lettern haben wir aufgeführt, welche Belege erforderlich sind um eine Konformitätserklärung gemäß Anhang IV der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 zu erstellen, wie die gesammelten Daten auszuwerten sind und wie die Einhaltung von spezifischen Grenzwerten überprüft werden kann. In diesem Teil werden wir uns mit dem 10ppb-Screening beschäftigen, das immer mehr an Bedeutung gewinnt.

1         Wofür kann das „10 ppb Screening“ eingesetzt werden

1.1     Risikobewertung von nicht absichtlich zugesetzten Stoffen (NIAS)

Materialien und Gegenstände aus Kunststoff können Verunreinigungen enthalten. Derartige Verunreinigungen werden z.B. bei der Herstellung des Kunststoffmaterials unbeabsichtigt eingebracht (unbeabsichtigt eingebrachter Stoff — non-intentionally added substance, NIAS). Alle eingesetzten Stoffe müssen über eine technische Qualität und Reinheit verfügen, die für die vorhersehbare Verwendung der Materialien geeignet ist. Daher sollten Verunreinigungen, die relevant für die Konformitätsbeurteilung sind, in den Konformitätserklärungen angegeben werden.

Typische Verunreinigungen können im Beurteilungsrahmen von Stoffen durch die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) bereits enthalten sein. Es sind jedoch üblicherweise nicht alle Reaktions- und Abbauprodukte in der Zulassung eines Stoffes aufgeführt und berücksichtigt. Leider gibt es derzeit unserer Kenntnis nach keine Veröffentlichung, aus der eindeutig zu entnehmen ist, ob die EFSA diese Stoffe regelmäßig mit bewertet. Da der Hersteller von Bedarfsgegenständen aus Kunststoff von Reaktions- und Abbauprodukten ausgehende mögliche Gesundheitsrisiken im fertigen Material oder Gegenstand gemäß international anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen der Risikobewertung beurteilen soll, muss er diese Stoffe kennen.

Die Prozesskette zur Fertigung von Verpackungsmaterialien oder Bedarfsgegenständen kann mitunter sehr lang sein. Daher sollten die Informationen zu diesen Stoffen auch innerhalb der Kette weitergegeben werden. Leider funktioniert das oft noch nicht in hinreichender Form. Eine Möglichkeit der Einschätzung möglicher Gefahren durch unbeabsichtigt eingebrachte Stoffe oder Abbauprodukte, sind Migrationsscreenings. Die Methode Gaschromatographie-Massenspektrometerkopplung (GC-MS) stellt eine ausgezeichnete Methode zur Risikominimierung hinsichtlich möglicher Migrationen durch NIAS dar, wohlwissend, dass eine Methode, die umfassend die Ab- bzw. Anwesenheit aller möglichen Stoffe detektiert, in absehbarer Zeit nicht zu erwarten ist.

1.2         Plausibiliätsprüfungen

Die Verpackungen, die von Lebensmittelherstellern verwendet werden, setzen sich oftmals aus einer Vielzahl von Einzelkomponenten zusammen. Bei der Konformitätsarbeit ist jeder Bestandteil der fertigen Verpackung, bzw. des Bedarfsgegenstandes, zu berücksichtigen, wie z.B. auch Etiketten, Kennzeichnungsdruck, etc. Die Herstellung erfolgt dabei regelmäßig in unterschiedlichen Unternehmen,  die jeweils nur einen Teil der Herstellkette abdecken.

 

Zwischenprodukte_Kunststoff

Jedes Unternehmen der Fertigungskette erstellt für das von ihm vertriebene Produkt eine Konformitätserklärung, bzw. stellt hinreichende Informationen zur Beurteilung der lebensmittelrechtlichen Konformität durch die nachfolgenden Unternehmen zur Verfügung. Bei der Konformitätserklärung für die fertige Verpackung handelt es sich um eine Zusammenfassung aller Informationen, die innerhalb der Lieferkette zusammengetragen werden. Zur Kontrolle der Angaben aus den Konformitätserklärungen sind GC-MS- Screenings eine kostengünstige und geeignete Möglichkeit, um zu prüfen, ob die Angaben hinsichtlich einzuhaltender Grenzwerte vollständig sind.

1.3         Orientierungsprüfungen zur Einhaltung von Begrenzungen von
Stoffen

In der Unionsliste der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 ist eine Vielzahl an Monomeren, Hilfsstoffen und Additiven aufgeführt, die zur Herstellung von Kunststoffverpackungen eingesetzt werden können. Einige dieser Stoffe können über Screeningmethoden halbquantitativ in einer einzigen Analyse bestimmt werden. Ist sichergestellt, dass die vorgefundenen Stoffe in der verwendeten Simulanz besser löslich sind als im bestimmungsgemäß vorgesehenen Lebensmittel oder der geregelten Simulanz, so kann bei deutlicher Unterschreitung des Grenzwertes (z.B. bis max 20 % des Grenzwertes) auf sehr wirtschaftliche Weise eine Konformität abgeleitet werden. Dieses trifft in vielen Fällen zu.

2          Welche Arten von Screenings gibt es?

Wie im dritten Teil dieser Inno-Letter Serie erläutert, gibt es eine Vielzahl an Stoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften, die mit unterschiedlichen Methoden analysiert werden können. Für die Bewertung sind Stoffe mit einer Molekülgröße bis 1000 Dalton entscheidend. Um möglichst viele NIAS nachweisen zu können, ist eine Kombination aus unterschiedlichen Methoden wie GC/MS, Headspace-GC/MS, LC-TOF, LC-UV, LC-MS, ICP notwendig. Hierbei ist die Identifizierung besonders schwierig. Bisher gibt es noch keine einheitliche Methode.

Sehr häufig wird die GC/MS angewendet. Hier wird ein Migratansatz mit Ethanol 95%, Isooctan oder Poly(2,6-diphenyl-p-phenylenoxid) (Tenax ®) durchgeführt. Dem Migrat wird ein interner Standard zugesetzt,  was eine halbquantitative Mengenbestimmung aller nachgewiesenen Stoffe ermöglicht, ohne eine aufwändige Einzelkalibrierung für jede einzelne Substanz durchführen zu müssen.

Die Messung auf Anwesenheit flüchtiger Stoffe kann bekanntlich nicht über einen Migrationsansatz mit einer flüssigen Simulanz erfolgen; dafür wird die Einfachgasextraktion nach der Headspace- Methode mit nachgeschalteter GC/MS- Detektion verwendet.

3            Wie sieht das Ergebnis aus?

GC_FID-Chromatogramm

Abbildung 1: GC/FID-Chromatogramm eines Screenings

 

 

 

 

 

 

 

 

4            Welche Mengen sind relevant?

Leider gibt es dazu seitens der EFSA, BgVV oder anderer Behörden noch keine klaren Vorgaben. Im „The Exposure Matrix Project“ der Plastics Europe, EuPC, FPE und CeficFCA wurde ein „level of interest“ (LOI) vorgestellt, ein berechneter Wert basierend auf Expositionsdaten (Studien zur tägliche Nahrungsaufnahme, unterteilt nach Lebensmittelgruppen und Verpackungsarten) für unterschiedliche Verpackungsmaterialien, oberhalb dessen eine Bewertung erforderlich ist. Alternativ könne eine Orientierung am Grenzwert für nicht beurteilte Stoffe hinter einer funktionellen Barriere von 10 µg/kg Lebensmittel (10 ppb) erfolgen. Bei Anwendung eines Oberflächen/Volumen-Verhältnisses von 6 dm²/kg Lebensmittel wären das etwa 1,3 µg/dm² Verpackungsmaterial.

Zur Ableitung toxikologischer Schwellenwerte kann der „Treshhold of Toxicological Concern“ (TTC) ebenfalls verwendet werden. Hierbei handelt es sich um die mittlere tägliche Dosis, unter der eine nicht evaluierte Substanz mit 95%iger Wahrscheinlichkeit harmlos ist, selbst wenn diese im Prinzip toxisch oder die Exposition chronisch wäre. Für unbekannte Substanzen, wie möglicherweise genotoxische Kanzerogene, liegt der Wert bei 15 µg/d.

5            Welche Maßnahmen sind daraus abzuleiten?

Stoffe, die in Konzentrationen oberhalb des LOI oder des TTC nachgewiesen werden, müssen zunächst eindeutig identifiziert werden. Wenn es sich um Abbauprodukte eines Inhaltsstoffes handelt, scheitert dieses häufig an Ermangelung z.B. geeigneter Standards zur Identifizierung bzw. kann nur durch die jeweiligen Rohstoffhersteller erfolgen. Zum Teil kann auf Basis des Massenspektrums in Verbindung mit Kenntnissen zu den eingesetzten Substanzen ein Identifizierungsvorschlag abgeleitet werden.

Ist eine Substanz nicht zu identifizieren, muss diese bewertet werden.

6            Bewertung

Werden Stoffe mit Begrenzungen ermittelt, muss das Ergebnis durch spezifische Messungen verifiziert werden, wenn Mengen > 20% des Grenzwertes ermittelt werden, da es sich um ein halbquantitatives Verfahren mit einer Messunsicherheit von ca. 80% handelt. Berücksichtigt werden muss zusätzlich die Löslichkeit der Substanz in der ausgewählten Simulanz in Zusammenschau mit den gewählten Prüfbedingungen.

Ob die im Screening entdeckten Stoffe ohne Evaluierung durch die EFSA den Forderungen der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 für Lebensmittelkontaktmaterialien entsprechen, ist gemäß international anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen für Risikobewertungen zu beurteilen. Diese Risikobewertung ist Bestandteil der Konformitätsarbeit und muss den zuständigen Behörden auf Verlangen vorgelegt werden. PlasticEurope hat auf ihrer Webseite Leitlinien veröffentlicht, auf deren Basis eine Risikobewertung aufgebaut werden kann. Ein Risiko setzt sich zusammen aus der Gefährdung und der Exposition. Wenn ich einer Gefährdung nur in sehr geringen Mengen ausgesetzt bin, ist das Risiko geringer, als wenn ich ihr in hohen Mengen ausgesetzt bin. Wird der Stoff also in einer Verpackung für ein Lebensmittel festgestellt, das üblicherweise nur in geringen Mengen konsumiert wird (z.B. Verpackung für Gewürze) ist das Risiko als geringer einzuschätzen als wenn der Stoff in einer Verpackung für ein Produkt enthalten ist, das oft und in großen Mengen konsumiert wird (z.B. Getränkeverpackung).

Gerne übernehmen wir die Konformitätsarbeit für Sie. Für ein unverbindliches Angebot sprechen Sie uns gerne an.

Testservice:

Im Testservice Inno-Letter veröffentlichen wir News rund um Prüfungen für Folienverpackungen insbesondere die, die wir selber anbieten: http://www.innoform-testservice.de/tpages/benefit/qualitycontrol.php

Im fünften Teil des INNO-Letters werden wir uns mit den weiteren Prüfungen für die Erstellung einer Konformitätserklärung beschäftigen.

Lesen Sie hier noch einmal

Tei 1: Rechtssichere Erstellung von Konformitätserklärungen – so geht es
Teil 2: Auswertung der Daten
Teil 3: Überprüfung der Einhaltung von Grenzwerten

Grundkurs: Aktuelles Lebensmittel- (Bedarfsgegenstände)recht in der Kunststoff-Verpackungsindustrie

$
0
0

Verpackungshersteller und -verarbeiter sind in der Praxis tagtäglich mit lebensmittelrechlichen Themen wie Migration, Konformitätserklärungen und Sensorikprüfungen beschäftigt. Ständig neue Verordnungen und Gesetzesänderungen regeln einerseits den Umgang mit Bedarfsgegenständen, schaffen andererseits aber auch Unsicherheit bei den Verantwortlichen. Nicht_unterkriegen_lassen

Das  Seminar bildet den neuesten Stand der EU-Regelungen ab. Fachleute vermitteln die aktuelle Wissensbasis (einschließlich der neuen Verordnung (EU) und geben Tipps für die Umsetzung in den Betrieben. Die Teilnehmer erhalten eine Übersicht über die harmonisierten Regelungen innerhalb der EU sowie die wichtigsten nationalen Vorgaben und ergänzenden Standards. Zentrale Artikel der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 („Rahmenverordnung“) in Verbindung mit der Verordnung (EG) Nr. 2023/2006 über „Gute Herstellungspraxis“ werden besprochen. An die Vorstellung neuerer Vorschriften aus den letzten zwei Jahren schließt sich ein Ausblick auf kurz- bis mittelfristig zu erwartende Neuerungen an.

Ein Schwerpunkt dieser Veranstaltung ist die Erstellung von Konformitätserklärungen und die Notwendigkeit des Informationsaustauschs innerhalb der Prozesskette: Wie stelle ich eine umfassende lebensmittelrechtliche Konformität sicher und wie kann ich durch Systematik den Aufwand reduzieren?

Um die lebensmittelrechtliche Konformität von Packstoffen bewerten zu können,  müssen die Verantwortlichen die Gesetzmäßigkeiten der Migrationsprozesse verstehen: Es werden die Grundlagen der Migrationsprüfung entsprechend Anhang III und V der VO (EU) 10/2011 und Vergleich mit Migrationsexperimentden RL 82/711/EWG, 85/572/EWG vermittelt. Die Teilnehmer bekommen Kriterien zur Auswahl der  Prüfbedingungen (Lebensmittelsimulanzien, Zeit, Temperatur) 82/711/EWG, 85/572/EWG, Normenreihe DIN EN 1186, §64 LFGB, etc an die Hand. Praxisbeispiele und die Bewertung von Ergebnissen runden diesen Teil des Seminars ab.

Um Überraschungen und Sanktionen schon im Vorfeld vermeiden zu können, wird die Struktur und Vorgehensweise der amtlichen Lebensmittelüberwachung in D sowie das Schnellwarnsystem der EU (RASFF) vorgestellt. Hinweise auf allgemein sinnvolle Strategien sollen unterstützen, die Risiken zu vermeiden.

Das Seminar stellt ein ideales Forum zum Gedankenaustausch bzgl. der Umsetzungsvarianten rechtlicher Forderungen dar und gibt Tipps für die Umsetzung in den Betrieben.

Interview zum Thema Konformitätsarbeit mit Migrationsprüfungen

$
0
0

Das Interview mit Dr. Thomas Gude und Dr. Hermann Onusseit bei der 3. Tagung: Lebensmittelrecht und Verpackungen in Europa (D, A, CH) – News und Trends, die wir mit Unterstützung des ofi aus Österreich und dem SVI aus der Schweiz mit über 120 Teilnehmern durchgeführt haben. http://innoform-coaching.de/pages/download/video.php ist nun verfügbar.

Beurteilung der UV- Beständigkeit von Kunststofffolien für Außenanwendungen nach beschleunigter Alterung durch Xenonbogenstrahlung im Laborversuch

$
0
0

von Klaus Behringer

1             Einführung

Als UV-Beständigkeit wird im täglichen Sprachgebrauch der mit Folienfragen Beschäftigten zumeist die Materialbeständigkeit einer Folie bei Lagerung im Freien angesehen. Eine Lagerung im Freien umfasst neben der Einwirkung des UV-Anteils des Sonnenlichtes naturgemäß viele weitere alterungsrelevante Einflüsse, wie z.B. die Einwirkung von Nässe, Temperaturschwankungen, Schadstoffen, Wind, etc. Dass nicht all diese Einflussgrößen in einem einzigen Laborversuch simuliert werden können ist naheliegend und daher auch Bestandteil der Einleitungstexte diverser Normen zu diesem Thema (siehe z.B. E DIN EN ISO 4892-1:2014-03, Seite 4[1]).

Die zeitraffende Alterung einer Folie durch UV- Licht, z.B. unter Verwendung gefilterter Xenonbogenstrahlung, stellt somit lediglich einen Teilaspekt der Beständigkeit gegen Freibewitterungseinflüsse dar. Die Überprüfung der UV- Beständigkeit auf Basis von zeitraffenden Bestrahlungsversuchen mit Xenonbogenstrahlung kann daher schon aus diesem Grunde lediglich eine grobe Abschätzung des möglichen Verhaltens unter realen Freibewitterungsbedingungen erlauben.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass man von Gerätebewitterung statt Gerätebestrahlung spricht, wenn die Proben während der Bestrahlung zusätzlich in festgelegten Zyklen mit Wasser besprüht werden.

2             Situation in der Praxis

Die UV- Beständigkeit spielt bei vielen Anwendungen von Folien im Außenbereich eine entscheidende Rolle. Gesicherte Aussagen zur Beständigkeit von Kunststofffolien unter Praxisbedingungen lassen sich, o.g. Aussagen folgend, nur aus Freibewitterungsversuchen unter Realbedingungen ermitteln. Freibewitterungsversuche sind langwierig und werden daher in der Praxis nur selten, z.B. in Form von Fallstudien zur Validierung und Verifizierung von Gerätebestrahlungsversuchen, durchgeführt.

In der täglichen Praxis der Folienhersteller und Anwender stellt sich häufig die Frage nach einer Möglichkeit zur schnelleren und reproduzierbaren Beurteilung der UV- Beständigkeit von Kunststofffolien zum Zwecke einer orientierenden Abschätzung der möglichen Beständigkeit gegen Freibewitterungseinflüsse. Typischerweise finden die Ergebnisse Verwendung zur Bewertung von Produktionsversuchen und Neubemusterungen, Materialvergleichen oder zur Bearbeitung von Schadensfällen.

In der täglichen Praxis bei Innoform GmbH Testservice handelt es sich dabei überwiegend um Materialien, die für Freibewitterungszeiträume von einem halben Jahr, einem Jahr oder zwei Jahren vorgesehen sind. Die Beurteilung von Folien mit längerer Beständigkeit wird seltener nachgefragt.

Eine bewährte Methode ist die bereits genannte künstliche Bestrahlung nach DIN EN ISO 4892-2[2] in Laborgeräten mit Xenonbogenstrahlung. Die Beurteilung der Alterung der Proben nach Bestrahlung erfolgt z.B. anhand physikalisch technologischer Kennwerte, die vergleichend an unbestrahlten und bestrahlten Proben durchgeführt werden, z.B. in Form von Zugversuchen nach DIN EN ISO 527-3[3]. Als Schädigungskriterium wird häufig eine Veränderung des jeweiligen Kennwertes um mehr als 50 % bezogen auf den Ausgangswert herangezogen, wobei dieses als Faustformel gilt und auch andere Festlegungen angewendet werden.

Neben der Festlegung einer geeigneten Prüfmethode sowie des Schädiguzngskriteriums stellt dabei die Festlegung der zur Simulation der unter Freilandbedingungen einwirkenden UV-Belastung heranzuziehenden Laborbestrahlungsparameter eine schwierige Problematik dar. Es gilt einen praktikablen Kompromiss aus der Beschleunigung der Alterung, resp. Laufzeit des Laborversuches und Übertragbarkeit der Ergebnisse auf die Praxis zu finden.

Ich werde im Folgenden zunächst auf die Abschätzung der unter Freilagerung zu erwartenden Globalstrahlung („Bestrahlungsdosis“) sowie im Weiteren dann auf die daraus ableitbaren Versuchsbedingungen für die künstliche Bestrahlung eingehen.

3              Auslegung von Gerätebewitterungsversuchen

3.1           Abschätzung der UV- Belastung (Dosis) bei der
vorgesehenen Freilandlagerung anhand
von Globalstrahlungsdaten

Unter Globalstrahlung versteht man vereinfacht, die gesamte senkrecht auf die Erdoberfläche einfallende Solarstrahlung mit einem Spektralbereich von ca. 300- 3000 nm. Die Jahressumme der Globalstrahlung schwankt international gesehen sehr stark. In Deutschland liegen diese Werte in der Größenordnung von ca. 900 – 1.200 kWh/m², in Spanien bei ca. 2.000 kWh/m², in der Sahara bei ca. 2.500 kWh/m².

Landkarte

(Anmerkung:1000 kWh/m² entsprechen ca. 86 Kilolangley, bzw. 3600 MJ/m²)

Zur Auslegung von Gerätebestrahlungen empfiehlt sich zunächst eine grobe Ermittlung der zu erwartenden Jahresbestrahlung im geplanten Einsatzgebiet.

Genauere Globalstrahlungsdaten sind z.B. über den Deutschen Wetterdienst (DWD) unter http://www.dwd.de/DE/leistungen/solarenergie/solarenergie.html erhältlich.

Wie untenstehende beispielhafte Auflistung der Jahresmittelwerte der Station Würzburg des DWD für die Jahre 1981– 2010 zeigen, treten erwartungsgemäß Schwankungen der Jahresmittelwerte auf. Diese liegen beim vorliegenden Beispiel im Bereich von ca. 10 %. Diese Schwankungen sind hinsichtlich der Auslegung der Gerätebestrahlung unserer Ansicht nach nicht relevant.

Globalstrahlung_Wuerzburg

Betrachtet man den Jahreslauf der Monatsmittelwerte für obiges Beispiel, so zeigen sich wesentlich größere Abweichungen durch die jahreszeitlichen bedingten Schwankungen. Diese sind bei der Auslegung von Gerätebestrahlungsversuchen zur Simulation kürzerer Freibewitterungszeiträume (< 2 Jahre) unbedingt relevant.

Globalstrahlung_Wuerzburg_2

Der Auslagerungszeitpunkt kann eine wesentliche Rolle bei der Auslegung von Gerätebestrahlungen von Folien für einjährige Freilagerung (Jahresfolien) spielen. Wie die folgende Grafik der monatlich kumulierten Werte unseres Beispiels zeigt, hat eine Folie bei Auslagerung Anfang Januar bereits im Oktober praktisch die gesamte Jahresdosis „gesehen“.

Dieses kann zur Folge haben, dass ein UV-initiierter Alterungsprozess zu diesem Zeitpunkt im Herbst durch widrige Wettereinflüsse, wie starke Temperaturschwankungen, Wind oder Schlagregen zu einer vorzeitigen Schädigung einer Jahresfolie führen kann.

Globalstrahlung_Wuerzburg_3

Bei der Auslegung von unterjährigen UV-Beständigkeiten stellt sich die Frage des Auslagerungszeitpunktes in besonderem Maße. Wie die kumulierten Ergebnisse für halbjährlich zu erwartende Bestrahlungsdosen zeigen, wirkt sich der Zeitpunkt der Auslagerung maßgeblich auf die Globalstrahlungsdosis aus, die ein Produkt während der Freibewitterung sieht. So kann ein Produkt bei Auslagerung im Frühjahr bereits nach einem halben Jahr ca. 80-90 % der Jahresdosis gesehen haben.

Globalstrahlung_Wuerzburg_4

Zur Auslegung und Bewertung künstlicher Bestrahlungen bzw. Bewitterungen (Bestrahlung mit zusätzlichem Feuchteeinfluss, z.B. Besprühen mit Wasser) orientiert man sich an Globalbestrahlungsdaten für den relevanten Ort der Freibewitterung. Unter Berücksichtigung des vorgesehen Auslagerungszeitraums und des Auslagerungspunktes kann die Summe der zu erwartenden Globalstrahlung, also die Globalstrahlungsdosis, für den gesamten Freibewitterungszeitraum errechnet werden.

Diese Globalstrahlungsdosis dient als Grundlage zur Auslegung der Gerätebestrahlung, also in der Praxis zur Festlegung der Gerätelaufzeit bei einer definierten Strahlerleistung.

3.2           Festlegung der Gerätelaufzeit für eine festgelegte
Strahlerleistung zur Simulation einer
Freibewitterungsalterung durch
Sonnenlicht / UV- Strahlung

Die zur Auslegung von Gerätebewitterungen ermittelte Globalstrahlungsdosis bezieht sich, wie oben gesagt, in der Regel auf einen Spektralbereich von ca. 300- 3000 nm.

Das in unserem Hause eingesetzte Gerät Q-SUN der Fa. Q-LAB arbeitet mit Xenonbogenstrahlern, die den Spektralbereich von ca. 270 -800 nm emittieren. Durch Filterung wird der im natürlichen Sonnenlicht nicht enthaltene Anteil der kurzwelligen UV-Anteile unterhalb von 270 nm eliminiert. Zusätzliche Filter erlauben die Simulation von Globalstrahlung hinter Fensterglas
(ab 320 nm).

Die Bestrahlungsstärke E [W/m²] im Gerät wird gemäß DIN EN ISO 4892-22 mit einem UV- Sensor im Wellenlängenintervall 300 – 400 nm geregelt. Aus E [W/m²] und der Bestrahlungszeit in Stunden [h] ergibt sich die Bestrahlung (-sdosis) [kWh/m²] für den genannten Spektralbereich.

Aufgrund der unterschiedlichen Spektralbereiche unterscheiden sich naturgemäß auch die Zahlenwerte für den jeweiligen Energieeintrag. Zum Vergleich der Energieeinträge der Globalstrahlung mit denen der Gerätebestrahlungen müssen also die jeweiligen Energieanteile der Spektralbereiche errechnet werden.

In Ermangelung von Produktnomen für Folien mit eindeutigen Vorgaben für Gerätebestrahlungen zur Simulation definierter Freibewitterungszeiträume greift man zum Zwecke eines ersten abschätzenden Vergleiches auf die in E DIN EN ISO 4892, Anhang C1 genannte CIE- Publikation Nr. 85:1989 zurück.

Im dort definierten Sonnenspektrum (300- 2450 nm) beträgt der für die Kunststoffalterung maßgebliche Anteil der UV- Strahlung (ca. 300- 400 nm) 6,8 %. Auf Basis der in DIN EN ISO 4892-22 Anhang B empfohlenen Strahlerleistung von 60 W/m² für den Spektralbereich von 300- 400 nm ergeben sich z.B. Gerätelaufzeiten von rund 1000 h zur Simulation der Globalstrahlungsdosis eines Jahres in Deutschland bzw. Mitteleuropa.

Bei der Übertragung der Ergebnisse auf die Freilandbewitterung ist allerdings zu bedenken, dass der UV- Anteil der Globalstrahlung zwar einen wesentlichen Einfluss auf die Freibewitterungsbeständigkeit von Folien haben kann, es sich aber, wie bereits erwähnt, nur um einen Teilaspekt der Materialbeanspruchungen unter Freibewitterungsbedingungen handelt. Dieser alleine kann zu erheblichen Materialschädigungen und sogar zum Totalausfall führen. Andere Einflussgrößen wie Niederschlag, Tauwasser, Wind, Temperatur, Abgasemissionen etc. spielen aber eine nicht zu unterschätzende Nebenrolle und sind der Überprüfung mittels Gerätebewitterung nicht ohne weiteres zugänglich.

Zudem ist zu berücksichtigen, dass die Gerätebewitterung z.B. nach DIN EN ISO 4892-22 mit gefilterter Xenonbogenstrahlung das Sonnenlichtspektrum im Bereich von 300- 800 nm im Vergleich zu anderen Methoden, z.B. DIN EN ISO 4892-3[4] (UV- Leuchtstofflampen) und ISO 4892-4[5] (offene Kohlebogenlampen) zwar vergleichsweise gut nachahmt, die Spektren aber bei genauerem Hinsehen Abweichungen aufweisen, wie untenstehendes Abbildung zeigt.

(Quelle: Schulungsunterlagen, Q-LAB Deutschland GmbH, www.Q-Lab.com)

(Quelle: Schulungsunterlagen, Q-LAB Deutschland GmbH, www.Q-Lab.com)

Aufgrund der Komplexität ist es nachvollziehbar, dass z.B. gemäß DIN EN ISO 4892-11 sogenannte „Zeitraffungsfaktoren“, also direkte Korrelationsfaktoren zwischen Gerätebestrahlungen und Freibewitterung, als wenig empfehlenswert angesehen werden. Die Alterungsgeschwindigkeit beim praktischen Einsatz in der Freibewitterung kann erheblich von derartigen Zeitraffungsfaktoren, berechnet auf der Basis des Vergleiches von Globalstrahlungsdaten und Gerätebestrahlungsdaten, abweichen.

4            Fazit

Eine einfache, allgemeingültige Arithmetik zum Errechnen von maximalen Freibewitterungszeiträumen aus Gerätebewitterungsdaten ist wohl kurzfristig nicht in Sicht.

Dieses zeigt sich auch im Fehlen entsprechender Vorgaben in den einschlägigen Normen. Hier sei zu erwähnen, dass derzeit In einigen Normungsvorhaben betreffend Folien für den Agrarbereich Anstrengungen bestehen, entsprechende Vorgaben festzulegen.

Zur Beurteilung und Spezifizierung der Freibewitterungsstabilität von Kunststofffolien stellt die Gerätebestrahlung mit Xenonbogenstrahlung nach DIN EN ISO 4892-11 trotzdem ein pragmatisches Mittel dar. Es lassen sich reproduzierbare und objektiv überprüfbare Vergleichswerte anhand genormter Laborkennwerte (z.B. Zugversuch, Glanz, etc.) ermitteln, die z.B. zur Qualitätsüberwachung oder Überprüfung vereinbarter Qualitäten geeignet sind.

Klaus Behringer, Innoform GmbH, Januar 2016

[1] E DIN EN 4892-1:2014-03 Kunststoffe–Künstliches Bestrahlen oder Bewittern in Geräten–Teil 1: Allgemeine Anleitung (ISO/DIS 4892-1:2014);Beuth- Verlag, Berlin

[2] DIN EN ISO 4892-2:2013-06 Kunststoffe–Künstliches Bestrahlen oder Bewittern in Geräten–Teil 2: Xenonbogenlampen, Beuth- Verlag, Berlin

[3] DIN EN ISO 527-1:2012-06 Kunststoffe–Bestimmung der Zugeigenschaften–Teil 1: Allgemeine Grundsätze, Beuth- Verlag, Berlin

[4] DIN EN ISO 4892-3:2015-11 Kunststoffe – Künstliches Bestrahlen oder Bewittern in Geräten – Teil 3: UV-Leuchtstofflampen, Beuth- Verlag, Berlin

[5] ISO 4892-4:2013-07 Titel (deutsch):Kunststoffe – Bestrahlungsverfahren mit Laboratoriumslichtquellen – Teil 4: Offene Kohlenbogenlampen, Beuth- Verlag, Berlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Mineralöle aus und durch Verpackungen

Wie steht es eigentlich um Bisphenol A & Co?

$
0
0

Viele Verpackungen enthalten hormonell wirksame Substanzen (s. g. endokrine Disruptoren) – so schallte es durch die Medienlandschaft. Frankreich hat sogar das Bisphenol A gänzlich verboten. Aber warum tut sich seit 2013 wenig an der Regulierungsfront in der EU und Deutschland? Wer es einmal nachlesen möchte, findet hier die Antwort der Bundesregierung auf die Nachfragen von Nicole Maisch, Harald Ebner, Peter Meiwald und weiterer Abgeordneter sowie der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Drucksache 18/6982, die hier zum Download „Bisphenol-A_Stellungnahme-Bundesregierung_2016-01-22“ bereitsteht.

Ich finde es immer anz interessant, sich mit solchen zum Teil verwirrenden, aber doch auch nachvollziehbaren Hintergründen für Verzögerungen zu befassen.

Uns interessiert auch deshalb dieses Thema, weil z. B. beim Forschungsvorhaben beim Österreichischen Forschungsinstitut ofi keine signifikanten Beeinträchtigungen nachgewiesen werden konnten. Das sagte Dr. Johannes Bergmair noch beim Inno-Meeting 2015 in Osnabrück. Ob es so blieb und bleibt, wird er bald wieder bei uns berichten können.

Interview mit Roland Schultz im Rahmen des 14. Inno-Meeting 2016

$
0
0

Im Rahmen seines Vortrages: Active Packaging: Sauerstoffabsorber am Beispiel Bag-in-Box – spricht Roland Schulz mit Karsten Schröder über Bag in Box Lösungen.

Hier geht es zu den Vortragsunterlagen: http://www.innoform-coaching.de/pages/download/download_view.php?download_id=5790

Active Packaging: Sauerstoffabsorber am Beispiel Bag-in-Box

  • Fallstudie für Bag-in-Box abgefüllte Weine vs. Flaschenweine
  • Wie funktioniert Sauerstoffabsorber für Wein in Folie?
  • Warum Folie hier wachsen wird – soziale, ökonomische und ökologische Vorteile

Europäisches JRC hat Leitfaden für Migrationsprüfungen veröffentlicht

$
0
0

Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) veröffentlicht Leitfaden zu Modellierung von Migration (migration modelling)

Das JRC (Joint Research Centre) veröffentlichte neulich den vierten Leitfaden zur Unterstützung der europäischen Kunststoffregeln (EU) No. 10/2011 für die Modellierung von Migration (migration modelling). Der erste und zweite Leitfaden sind schon vor einiger Zeit publiziert worden, während der dritte Leitfaden für Migrationsprüfungen noch in Bearbeitung ist. Bis jetzt ist der Leitfaden nur auf der JRC-Website erhältlich: http://publications.jrc.ec.europa.eu/repository/bitstream/JRC98028/reqno_jrc98028_report%20-%20annex%2010%20-%20pubsy.pdf, während „Information in the Supply Chain“ und „General Guidance“ auf den Webseiten der EU-Kommissionen zu finden sind: http://ec.europa.eu/food/safety/chemical_safety/food_contact_materials/index_en.htm

Aktive Verpackungen können einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten

$
0
0

Am 13. August 2014 um 17:41 Uhr lebten 7.256.299.777  Menschen auf der Erde. Mittlerweile sind es einige mehr, denn jede Sekunde wächst diese Zahl um 2,6 neue Erdenbürger an. Im Jahr 2050 werden wahrscheinlich 9 Millarden Menschen die Erde bevölkern.  Lebensmittel werden für 12 Milliarden Menschen produziert und obwohl genügend Nahrung vorhanden ist, hungern 1 Milliarde!

Hunger_KinderDer Dokumentarfilmer Valentin Thurn hat vorgerechnet, dass das Essen, das wir in Europa im Müll entsorgen, zwei Mal reichen würde, um alle Hungernden der Welt zu ernähren. Entlang der globalen Wertschöpfungskette gehen 1, 3 Milliarden Tonnen Lebensmittel bis einschließlich zum Verbraucher verloren! Allein in Deutschland werden 313 kg Lebensmittel jede Sekunde verschwendet bzw. 18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen pro Jahr in der Tonne. Dies entspricht fast einem Drittel des aktuellen Nahrungsmittelverbrauchs von 54,5 Millionen Tonnen in Deutschland. Das entspricht pro Kopf und Tag fast einer ganzen Mahlzeit (Alle Zahlen auf der Infografik des WWF).

WüsteDiese Lebensmittelverschwendung führt zu einer hohen Verschwendung von Ressourcen und ist schädlich für das Klima:
Alle umsonst produzierten Lebensmittel sind je nach Produkt mit einem unterschiedlich hohen Klimafußabddruck verbunden und benötigen für ihre Erzeugung eine bestimmte Fläche an Ackerland bzw. Grünland. Umgerechnet sind die weggeschmissenen Lebensmittel  mit einem Ausstoß von Treibhausgasen von fast 22 Millionen Tonnen verbunden, was in etwa dem Doppelten des Klimagasausstoßes der deutschen Abfallwirtschaft entspricht.

Rechnet man die die vermeidbaren Verluste in den damit einhergehenden Flächenfußabdruck um, so wird eine Fläche von über 2,6 Millionen Hektar mit Agrarrohstoffen angebaut, nur um diese nach der Ernte irgendwo entlang der Wertschöpfungskette zu entsorgen.

DWeizenies entspricht fast 15 % der gesamten Fläche, die wir für die Erzeugung der Agrarrohstoffe für unsere Ernährung benötigen (Zum Weiterlesen empfiehlt Innoform die WWF-Studie Das große Wegschmeißen). 

Vor diesem Hintergrund leistet das Kompaktseminar Aktive Verpackungen zum Qualitätserhalt von Lebensmitteln am 25./26. Oktober 2016 einen Beitrag zur Nachhaltigkeitsverbesserung und zur Reduktion von Lebensmitteln: 

Die Teilnehmer lernen weitere Grundlagen des Lebensmittelverderbs kennen und erhalten einen Überblick über aktive und passive Verpackungsmöglichkeiten.

Die Haltbarkeitsverlängerung bei Lebensmitteln und die Rolle der Verpackung sind die zentralen Inhalte des Seminars: Aktive und passive Verpackungen sowie die wichtigsten aktiven Systeme und ihre Anwendungsgebiete werden besprochen.
Neue Verpackungssysteme mit Sauerstoff-, Feuchte-, Ethylen-Absorber, antimikrobiellen Verpackungen und Feuchteregulierung und die Permeation werden besprochen, aber auch rechtliche Aspekte werden erörtert. Die Teilnehmer erlernen Bewertungskriterien, um den Einsatz und Nutzen aktiver Systeme beurteilen zu können. Neben marktreifen Produkten wird auch ein Bllick in die Zukunft gewandt erfolgversprechende Entwicklungsprojekte vorgestellt.

Nutzen Sie dieses einzigartige Kompaktseminar rund um das Thema aktive Verpackung zur Reduktion von Lebensmitteln für Ihren Beitrag der Nachhaltigkeitsverbesserung.

 

 

 

Neues zu endokrinen Disruptoren (hormonschädigenden Substanzen)

$
0
0

Auf einem vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) organisierten Expertentreffen am 11. und 12. April 2016 in Berlin kamen 23 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa, den USA und Japan zusammen, um die Grundlagen und offene Fragen zur Identifizierung endokriner Disruptoren zu diskutieren. Im Fokus der zweitägigen Expertentagung standen folgende Fragen:

  • Wie sollen endokrine Disruptoren im regulatorischen Kontext der gesundheitlichen Bewertung definiert werden?
  • Was sind allgemeine Prinzipien endokriner Wirkungen aus toxikologischer, pharmakologischer und endokrinologischer Sicht?
  • Welche Quellen der Unsicherheit beeinflussen die Identifizierung endokrin schädlicher Eigenschaften für eine regulatorische Entscheidungsfindung?
  • Welche endokrinvermittelten adversen Effekte können bereits jetzt mit den bestehenden Untersuchungsmethoden erfasst werden?
  • Welche wissenschaftlichen Forschungsaktivitäten sollten zur besseren Identifizierung von endokrinen Disruptoren initiiert werden?

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat jetzt den Workshopbericht des Expertentreffens zu endokrinen Disruptoren veröffentlicht. Dieser enthält unter anderem das unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern abgestimmte Konsenspapier.

In dem Konsenspapier sind auch die Kriterien aufgeführt, nach denen hormonell schädigende Substanzen identifiziert werden könnten. Die wissenschaftlichen Grundlagen sind wichtige Voraussetzungen dafür, um auf EU-Ebene einheitliche Kriterien zu schaffen, wie Stoffe und Produkte mit endokrin schädigenden Eigenschaften künftig gesundheitlich bewertet werden. Die Ergebnisse des Treffens können daher die EU-Kommission unterstützen, regulatorische Kriterien für die Identifikation von endokrinen Disruptoren in Pestiziden und anderen Chemikalien und Erzeugnissen zu erarbeiten.

Der Bericht ist veröffentlicht unter http://www.bfr.bund.de/cm/349/scientific-principles-for-the-identification-of-endocrine-disrupting-chemicals-a-consensus-statement.pdf
Die auf dem Treffen vorgestellten Präsentationen sowie ein erstes Fazit des Treffens sind als Videos auf der BfR-Homepage abrufbar: http://www.bfr.bund.de/de/internationales_expertentreffen_zu_endokrinen_disruptoren-197244.html
Eine wissenschaftliche Veröffentlichung des Konsenspapiers wird in Kürze erwartet.

Bereits seit einigen Jahren hat das BfR eine eigene wissenschaftliche Position zur Identifizierung und Charakterisierung hormonell schädigender Substanzen erarbeitet und publiziert: http://link.springer.com/article/10.1007/s00003-016-1016-6

 

Spezifsche Migrations-Grenzwerte (SML) online nachschlagen

$
0
0

Sie suchen Grenzwerte für Spezifische Migration in Verpackungsmaterialien oder anderen Bedarfsgegenständen? Dann schauen Sie doch mal auf der neuen Innoform Web-Site nach. Mit nur wenigen Klicks können Sie kostenlos amtliche Grenzwerte nachschlagen. Einfach CAS-Nr. oder Chemische Bezeichnungen eingeben oder alphabetisch suchen und finden.

http://innoform-testservice.de/de/sml-substanzen


Noch kein Termin absehbar für die Änderung der Verordnung (EU) Nr. 10/2011

$
0
0

Schon vor über einem Jahr wurden die Entwürfe zur Änderung veröffentlicht:

Da es sich bei der erwarteten Änderungsverordnung nicht nur um eine Anpassung der Stoffliste handelt, sondern erstmals auch etwas umfassendere Korrekturen erwartet werden, verzögert sich die Veröffentlichung der bereits für Ende 2015 erwarteten Anpassung weiterhin.

Aktualisierte Stellungnahme zu Gehalten an Styrol-Oligomeren in Lebensmittelsimulanzien

$
0
0

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (bfr) hält gesundheitliche Risiken durch die gemessenen Gehalte an Styrol-Oligomeren in Lebensmittelsimulanzien für unwahrscheinlich. Dieses geht aus einer aktualisierten Stellungnahme 023/2016 vom 21. April 2016 hervor.

Polystyrole sind Kunststoffe, die auch für Lebensmittelkontaktmaterialien wie Verpackungen oder Geschirr eingesetzt werden. Bei der Herstellung entstehen neben Polystyrol auch kleinere Moleküle (Styrol-Oligomere), die aus dem Material in das Lebensmittel übergehen können. Von einem Labor der amtlichen Lebensmittelüberwachung wurde ein Übergang (Migra-tion) von Styrol-Oligomeren bis zu 51 Mikrogramm je Kilogramm Lebensmittelsimulanz (μg/kg) gemessen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bewertet, ob von diesen Übergängen ein Gesundheitsrisiko für Verbraucherinnen und Verbraucher ausgeht.
Insgesamt ergibt sich auf Grundlage von publizierten toxikologischen Daten, dass bei Übergängen von Styrol-Oligomeren in der gemessenen Höhe auf Lebensmittel keine gesundheitlichen Wirkungen anzunehmen sind.

Auf seiner Website hat das bfr das Risikoprofil der gemessenen Styrol-Oligomer-Gehalte in Lebensmittelsimulanzien veröffentlicht, um das beschriebene Risiko zu visualisieren. Es ist nicht dazu gedacht, Risikovergleiche anzustellen und soll nur in Zusammenhang mit der Stellungnahme gelesen werden.

Änderung der Kunststoffverordnung (10/2011) veröffentlicht!

$
0
0

Die schon lange angekündigte Änderung der Verordnung (EU) Nr. 10/2011 wurde am  24.08.2016 durch die Verordnung (EU) 2016/1416 veröffentlicht (http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32016R1416&rid=1). Nachdem mit den letzten Änderungen in erster Linie Anpassungen der Stofflisten erfolgten, werden durch diese Verordnung einige Punkte neu geregelt. Nachfolgend finden Sie eine kurze Zusammenstellung der wichtigsten Änderungen:

  • Unionsliste im Anhang I (Stoffliste) wurde ergänzt und angepasst
  • Änderungen / Aufnahme  von Grenzwerten für Aluminium (1 mg/kg Lebensmittel) sowie Zink (5 mg/kg Lebensmittel)
  • Zuordnung der Lebensmittelsimulanzien wurde angepasst und ein Reduktionsfaktor für Feststoffe eingefügt
  • Ersatzprüfungen mit Ethanol 95 Vol.-%, Isooctan und bei Kontaktbedingungen > 100° C zusätzlich mit Simulanz E eingefügt, wenn eine Prüfung mit D2 technisch nicht möglich ist
  • Prüfbedingungen für Temperaturen > 175° C werden ergänzt
  • Für Kombinationen von mindestens zwei Kontaktdauern und –temperaturen kann die Berechnung einer einzigen Prüfdauer auf Basis der höchsten zu prüfenden Kontakttemperatur unter Anwendung der Umrechnungsformel (Arrheniusgleichung) erfolgen

Materialien und  Gegenstände aus  Kunststoff dürfen bis  zum 14.  September 2017 nach bisher gültigem Recht in  Verkehr  gebracht werden und in Verkehr bleiben, bis die Bestände aufgebraucht sind.

15. Inno-Meeting: Referenteninterview mit Christian Kohlert

$
0
0

Im Rahmen des 15. Inno-Meetings haben wir auch diesmal wieder den Referenten ein paar Fragen gestellt, um mehr über ihre Motivation zu erfahren, auf dem Inno-Meeting zu referieren. Den Anfang macht Herr Prof. Christian Kohlert, Ehrenprofessor an der Technischen Universität St. Petersburg und seit 2016 als Group Direktor Special Projects bei Klöckner Pentaplast Europe tätig.

Das Inno-Meeting gilt mittlerweile als deutschsprachiger Branchentreff für Entscheider der Flexpack-Industrie. Was versprechen Sie sich persönlich von einem Beitrag zu dieser Veranstaltung?

Das Thema trifft den Nerv unserer Entwicklung als Folienhersteller für Verpackungszwecke und wir freuen uns, einen Teil unserer Innovationen auf diesem Gebiet vorstellen zu können.

Ihr Thema lautet: „Nanotechnologie ganz groß – wie revolutionieren Nanopartikel die Folieneigenschaften“.
Was wird Ihre Kernaussage sein und wo sehen Sie für den Zuhörer in erster Linie den Nutzen?

Die große Mehrheit der Verpackungen bezieht sich auf Clearfolien, wo der Kunde das Verpackungsgut sehen kann. Wenn Sie diesen Folien neue Eigenschaften zuordnen möchten, weil der Kunde diese Eigenschaften gern nutzen möchte (z. B. antimikrobiell) oder neue Anwendungsgebiete diese Eigenschaften erfordern (z. B. elektrische Leitfähigkeit),  dann können Sie nur mit Nanopartikeln arbeiten.
Diese werden vom Licht umflutet und die Folien sind daher bis zu 3 – 4 % nanogefüllt weiterhin hochtransparent.

Was bieten Sie in besonderem Maße im Vergleich zu Marktbegleitern Ihren Kunden?

Klöckner Pentaplast ist als  Marktführer bei Hartfolien aus PVC und PET weltweit vertreten mit den gleichen Produkten. Wir haben also neben unserer Innovationsstärke auch die kurzen Wege zu den Kunden und können daher mit ihnen gemeinsam durch Serviceleistungen ihre Anforderungen an neue Folienoberflächen schnell erfüllen.

Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außer Ihrem Beruf sonst noch?

Neben meinem Beruf begeistern mich Literatur und Russland. Durch meinen Werdegang (1978 Promotion im damaligen Leningrad) und die weitere kontinuierliche Arbeit auf dem russischen Markt sehe ich das Potential dieses 150 Mio Menschen-Marktes sowohl vom Folienverkauf als auch von der geistigen Innovationsstärke russischer Wissenschaftler.

Interview mit Albin Kälin zu umfeld- und umweltgerechten Verpackungen

$
0
0

Im Rahmen der Tagung Umwelt- und umfeldgerechte Verpackungen am 4./5. April 2017 in Würzburg referiert Herr Albin Kälin am 4. April über Cradle to Cradle Design – Kunststoffverpackungen für den Kreislauf.

Albin Kälin ist Gründer und Geschäftsführer der 2009 gegründeten EPEA Switzerland GmbH. Er forciert Cradle to Cradle® Projekte in allen Industrien im Alpenraum, insbesondere in der Schweiz und Österreich. Und entsprechend seiner Kernkompetenz in der Textilindustrie weltweit.

Von 1981 bis 2004 war er Geschäftsführer der Rohner Textil AG in der Schweiz. Unter seiner Leitung gewinnt das Unternehmen seit den 90er Jahren 19 internationale Auszeichnungen und Designpreise und übernimmt dadurch in ökologischen und ökonomischen Belangen eine weltweit anerkannte Pionierrolle.

Auf seine Initiative hin lässt sich das Unternehmen 1996 nach ISO 14001 und EMAS zertifizieren. Zugleich regt er 1993 die Entwicklung der Produktlinie Climatex® (www.climatex.com) und somit der ersten Cradle to Cradle® Produkte weltweit an.

Albin Kälin wird 2001 mit der UBS Key Trophy als Rheintaler Unternehmer des Jahres ausgezeichnet.

Von 2005 bis Ende 2009 übernimmt er die Geschäftsführung der EPEA Internationale Umweltforschung GmbH in Hamburg.

Mit der Unterstützung der Wissenschaftler betreibt er von 2007 an zusätzlich intensiv den Aufbau des Geschäftsfeldes Cradle to Cradle® in den Niederlanden. Er übernimmt auch dort das Mandat des Geschäftsführers der 2008 gegründeten EPEA Nederland GmbH. Mit der Gründung der EPEA Switzerland GmbH gab er die Geschäftsführung von EPEA in Hamburg und den Niederlanden ab.

Die Tagungsüberschrift: Umwelt- und Umfeld-gerechte Kunststoffverpackungen beschreibt den Spannungsbogen zwischen Marketing-, Konsumenten- und Umweltanforderungen. Wie sehen Sie insgesamt, abgesehen von Ihrem Vortragsthema, die Rolle der Verpackung im gesellschaftlichen Umfeld? Verpacken wir richtig?

Generell vermissen wir die Verpackung der Zukunft. Zu viele Konzepte sind von der Materialwahl nicht kreislauffähig, wie z. B. Verbundverpackungen, Aluminiumbeschichtungen, Druckfarben, Antimon Schwermetalle in PET, Organohalogene Chemikalien etc.

Mit Ihrem Thema Cradle to Cradle Design – Kunststoffverpackungen für den Kreislauf – leisten Sie einen inhaltlich sehr gut passenden Beitrag. Was genau werden Ihre Kernaussagen sein?

Cradle to Cradle Design – Kunststoffverpackungen für den Kreislauf

  • Flexpack fördert Nachhaltigkeit, ist jedoch bisher nicht kreislauffähig, wir zeigen einen Weg auf, wie es funktionieren könnte
  • Die 5 Pfeiler einer Kreislaufzertifizierung (Cradle to Cradle Certified™)
  • Biologische und technische Kreisläufe
  • Cradle to Cradle® Design definiert und entwickelt kreislauffähige Produkte.

Als Differenzierung zum konventionellen Recycling bleibt die Qualität der Rohstoffe über mehrere Produktlebenszyklen erhalten und es werden ausschließlich „als sicher bewertete Chemikalien“ eingesetzt.

Die Produktionsverfahren, der Gebrauch und die Wiederverwertung der Produkte werden nach dem Modell gestaltet, die Qualität der Rohstoffe über mehrere Lebenszyklen zu erhalten.
Das bedeutet: Kein Abfall, alles ist zugleich Nährstoff. Die richtigen Materialien werden in definierten Kreisläufen (Metabolismen) zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort eingesetzt.

Wo sehen Sie die wesentlichen Denkansätze Ihres Modells Cradle to Cradle – als Wissenstreuhänder?

Cradle to Cradle® Projekte sind in der Regel komplex. Für die erfolgreiche Entwicklung und Implementierung verfügen wir über umfangreiche/maßgebliche und die entsprechende Erfahrung, Know-How und Referenzen in folgenden Bereichen:

  • Wissenstreuhänder: immer wieder zögern Teile des Projektnetzwerkes, ausführliche Informationen preiszugeben, z. B. über ihre Zulieferer oder Materialien. In diesen Fällen fungiert EPEA Switzerland als Wissenstreuhänder.
  • Akkreditierter allgemeiner Gutachter für die Cradle to Cradle Certified™ oder Material Health Certification.
  • Business Development & Strategic Management (z. B. wirtschaftliche Integration von Rücknahmesystemen).
  • Projektentwicklung, Innovationsmanagement, Change Management (Paradigma Change).
  • Netzwerk-Management für Stoffströme (z. B. Vernetzung der Kreislaufschliessung).
  • Definition alternativer Lösungen (Chemikalien, Rohstoffe, Akteure der Kreislaufschliessung).
  • Marketing und Kommunikation (Unterstützung der Entwicklung von Marketing-Aussagen und Kommunikation).
  • Beratung Zertifizierung (akkreditierte, fachliche Begleitung, Audit bei den Unternehmen).

Medien und auch die öffentliche Meinung tendieren in jüngerer Vergangenheit eher zu Negativ-Darstellungen von Verpackungen insgesamt. Neben Umweltrisiken werden auch immer wieder Gesundheitsrisiken bemängelt. Wie schätzen Sie das Aufwand-Nutzen-Verhältnis von Verpackungen allgemein und von Kunststoffverpackungen insbesondere ein?

Die Kritik ist leider mehr als berechtigt. Es fehlen Konzepte von Positivlisten von Chemikalien, Druckfarben und ebenso wird die Lieferkette der eingesetzten Chemikalien nicht ausreichend beherrscht.

Folienverpackungen werden als Minimalverpackung bezeichnet. Doch in einem Punkt sind sich viele einig – das Recycling ist schwierig und belastet die Ökobilanz der Folie. Wie schätzen Sie diesen Nachteil im Vergleich zu Mehrweg- oder Pfandsystemen ein, wie es uns die Flaschenindustrie vormacht?

Leider sind die Folienverpackungen per se nicht kreislauffähig. Das muss sich ändern. Auf der Konferenz zeigen wir ein positives Beispiel, das in der Umsetzung ist. Werner & Mertz mit der Marke Frosch nimmt diese Herausforderung als Pionier an.

Achten Sie auf eine optimale Verpackung, wenn Sie privat einkaufen? Wählen Sie Produkte bewusst oder unbewusst nach der Verpackung und nicht nur nach dem Inhalt aus? Und wie wichtig stufen Sie als Verbraucher und Fachmann das Image eines Packmittels im Vergleich zu alternativen Packmitteln ein?

Ja, aber leider werden oft Konzepte als „Öko Junk“ angeboten. Wir müssen die Verpackungen zukunftsfähig für die kommenden Generationen gestalten.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Was begeistert Sie außerhalb Ihres Berufes?

Weder Ja- noch Nein-Sager
Eigentlich bin ich Linkshänder. Als ich in die Schule kam, wurde ich gezwungen, mit rechts zu schreiben. Ich habe damals gefragt, warum, aber keine Antwort bekommen. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, nichts zu akzeptieren, dessen Sinn ich nicht einsehe. Ich will mein Leben so gestalten, dass es für mich und für die Gemeinschaft Sinn macht. Im Tun wird sichtbar, wie ich Verantwortung übernehme. Beruflich arbeite ich dafür, Innovationen zu ermöglichen, neue Produktionsformen zu entwickeln, die keinen Abfall mehr produzieren, sondern „Nährstoffe“ für weitere Produkte. Indem ich dem alten System neue Wege aufzeige, finde ich einen Mittelweg, wie ich weder Ja- noch Nein-Sager bin und überzeugt meine Verantwortung trage.

Viewing all 107 articles
Browse latest View live